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Nicht alle Agegrouper befürworten Absage der Ironman-WM

Nachdem der weltgrößte Triathlon-Veranstalter bekanntgegeben hat, dass es im kommenden Jahr keine zwei Ironman-Weltmeisterschaften auf Hawaii geben wird, sind die Reaktionen bei den qualifizierten Athleten unterschiedlich ausgefallen. Ironman hatte mitgeteilt, dass die infolge der Corona-Pandemie ursprünglich für den 6. Februar 2021 neu angesetzte Ironman-WM 2020 alternativlos abgesagt ist. In einer Umfrage auf tri-mag.de hatte sich im Mai die Mehrheit der für 2020 qualifizierten Agegrouper ohnehin für die von Ironman angebotene Option entschieden, ihren Startplatz auf den 9. Oktober 2021 zu verlegen. Die Altersklassenathleten, die allerdings einen Start am 6. Februar 2021 anvisiert hatten, müssen nun erneut umdisponieren: Sie können entweder im Oktober 2021 teilnehmen – oder ein weiteres Jahr warten. Auf tri-mag.de äußern sich einige dieser Agegrouper zur endgültigen Absage der WM 2020.

Stefan Huber erwartet für die Ironman-WM 2021 ein großes Fest auf Hawaii.

Stefan Huber lebt als Soldat in Spanien, hätte dort geeignete Bedingungen vorgefunden, um sich für die WM am 6. Februar 2021 vorzubereiten und hatte sein Kona-Debüt mit hohen Erwartungen und einem einzigartigen Spirit verknüpft. „Es ist schade, dass die WM im Februar nicht stattfinden wird, aber es war aufgrund der Entwicklungen der vergangenen Wochen absehbar, deshalb habe ich auch noch keine Flüge gebucht“, sagt Huber. „Wer soll dort denn noch starten, wenn die ganzen Qualifikationsrennen abgesagt werden? Es ist klar, dass man keine Ironman-WM mit wenigen hundert Startern durchzieht.“ Der 48-Jährige hatte kurz zuvor auch von der Absage seines Ironman-Rennens in Vitoria-Gasteiz erfahren. „Es ist derzeit eine schwierige Phase für Triathleten, sich noch zu motivieren. Aber jetzt steht mein Plan für 2021: am 11. Juli Vitoria, am 9. Oktober Hawaii. Dort erwarte ich jetzt ein großes Fest. Ich kann mir nicht vorstellen, bis Oktober 2022 zu warten.“

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Für Patrick Longhin hatte sich die Absage des Februar-Termins bereits abgezeichnet. „Um ehrlich zu sein, will man da auch nicht unbedingt hin, wenn die Lage ähnlich wie derzeit ist“, sagt der 43-Jährige. „Ich werde jetzt auf Oktober 2021 umbuchen, in der Hoffnung, dass die Pandemie dann im Griff ist. Ich freue mich darauf, da ich aber im Oktober bereits bei der WM dabei war, wäre der Februar mal ein neues Abenteuer gewesen. Ich finde es aber gut, dass die Entscheidung relativ früh getroffen wurde. Etwas ärgerlich und aufwendig ist es jetzt für mich, die Flüge und Unterkunft, die ich bereits für Februar gebucht hatte, umzubuchen. Ich hoffe, das klappt reibungslos.“

privat Patrick Longhin hatte mit einer Absage des Februar-Termins gerechnet.

Am Boden zerstört war Holger Therre, nachdem er die Mail über die Rennabsage von Ironman erhalten hatte. „Ich habe mich riesig auf den Februar gefreut. Ich habe meine ganze Vorbereitung, meinen Jahresurlaub, alles darauf ausgerichtet. Ich hatte die Reise für Oktober storniert und für Februar neu gebucht“, erklärt der 53-Jährige. „Das ganze Paket war schon in trockenen Tüchern.“ Therre bezeichnet die Absage als herben Rückschlag. „So ganz kann ich die Entscheidung nicht nachvollziehen. Bis Ende des Jahres gibt es sicherlich ausreichend Corona-Tests und es wäre möglich gewesen, beispielsweise nur getestete Athleten und Angehörige dorthin reisen zu lassen und den Wettkampf über die Bühne zu bringen.“ Therre wird nun im Oktober 2021 an den Start gehen. „Ich nehme die nächste Gelegenheit war. Ich war zwar schon auf Hawaii dabei, aber es ist und bleibt ein Lebenstraum und das sportlich Größte, was man erleben kann. Das will ich nicht hinauszögern und deshalb ist die Absage für Februar schade.“

privat Holger Therre bedauert die Absage der Ironman-WM im Februar.

Für den zehnmaligen Hawaii-Starter Markus Ganser kam der frühe Zeitpunkt der Absage überraschend. „Ironman sagt sechs Wochen vor Hamburg ab, aber jetzt sechs Monate vor Hawaii, damit hätte ich nicht unbedingt gerechnet“, sagt der 48-Jährige, der die Entscheidung aber nachvollziehen kann und es fair findet, die Athleten so rechtzeitig vor vollendete Tatsachen zu stellen. „Trotzdem ist die Absage enttäuschend für mich. Ich hatte mich auf ein anderes, ein kleineres, Hawaii-Rennen unter anderen klimatischen Bedingungen gefreut. Ich überlege derzeit, ob ich eventuell erst 2022 starte, weil ich damit rechne, dass im Oktober 2021 ein viel zu großes Teilnehmerfeld an den Start gehen wird.“

privat Überrascht von der frühen Absage: Markus Ganser überlegt, ob er 2021 überhaupt auf Hawaii starten soll.

Holger Lüders hatte sich bereits auf einen Start im Februar gefreut, zuletzt angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie in den USA allerdings damit gerechnet und befürchtet, dass die WM ausfallen würde. „Insofern finde ich es gut, dass Ironman rechtzeitig gehandelt hat. Je früher, desto besser.“ Der 42-Jährige wird nun seinen Legacy-Startplatz im Oktober 2021 wahrnehmen und erwartet, dass es recht eng werden könnte an der Startlinie. „Vielleicht wird aber das Rennen auf zwei Tage verteilt oder in mehreren Wellen gestartet.“

privat Holger Lüders hatte eine Absage des Rennens im Februar befürchtet.
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5 Kommentare

    • Ja, es haben sich nur Männer geäußert. Unter den Deutschen, die sich bereits für Hawaii im Oktober 2020 qualifiziert hatten, waren nur wenige Frauen. Die meisten Deutschen, die uns nach der Verschiebung in den Februar 2021 geschrieben hatten, wollten erst im Oktober 2021 starten. Also blieben insgesamt nur sehr wenige Deutsche – und da vor allem Männer – übrig, die noch auf der Startliste für Februar standen. Und auf unsere sehr spontane Nachfrage in dieser kleinen Gruppe haben uns nur diese Männer geantwortet. Das ist mit statistischer Wahrscheinlichkeit zu erklären, nicht mit böser Redaktionsabsicht.

    • Das ist so nicht alles richtig. Wir bemühen uns in unserer Berichterstattung über ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Männern und Frauen. Wenn man die Teilnehmerzahlen in unserem Sport berücksichtigt, sind die Frauen sogar überproportional vertreten. Wenn wir von Triathleten sprechen, meinen wir immer beide Geschlechter. Wenn intern und extern der massenweise Wunsch an uns herangetreten wird, dass wir in unserer Sprache etwas ändern sollten, dann werden wir darüber nachdenken. Bisher sind das aber Einzelfälle und die große Mehrheit unser Leserinnen und Leser scheint mit einer allgemeinen und deutlich besser lesbaren Ansprache recht zufrieden zu sein.

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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