Am Ende eines Jahres verleiht unsere Redaktion einen Lifetime-Award an eine Person, die sich über viele Jahre große Verdienste für den Triathlonsport erworben hat. In diesem Jahr erhielt die Schweizerin Daniela Ryf die Auszeichnung.
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Titeln pflastern ihren Weg: Daniela Ryf gewann unter anderem je fünfmal die Ironman-70.3- und die Ironman-WM, hielt zwischenzeitlich die Weltbestzeit auf der Langdistanz. Die 37-Jährige, Kampfname „Angry Bird“, prägte eine Ära. Die Schweizerin beendete nun ihre außergewöhnliche Karriere und erhielt für ihr Wirken den triathlon-Lifetime-Award. Die Laudatio hielt Ryfs Landsfrau Natascha Badmann, sechsmalige Ironman-Weltmeisterin. Aber wer steckt hinter der Athletin Daniela Ryf, die wir in unserem aktuellen Special „50 Jahre Triathlon“ zur G.O.A.T. gekürt haben, zur größten Triathletin aller Zeiten?
Lifetime-Award von triathlon: Die Preisträger
Jahr | Begründung |
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2013: Thomas Hellriegel | Erster Deutscher Hawaii-Sieger und langjähriger Begleiter des Triathlonsports |
2014: Detlef Kühnel | Brachte den Ironman nach Deutschland und gründete in Roth ein Rennen mit Weltruf |
2015: Andreas Niedrig | Zeigte, was Triathlon bewirken kann – und inspirierte Tausende Jugendliche zu einem gesuden Lebensstil |
2016: Nicole Leder | Bewies, dass der Begriff „Ironman“ Frauen nicht ausschließt, und inspirierte viele Athletinnen, es ihr gleichzutun |
2017: Kurt Denk | Gründete den Ironman Frankfurt und bewies erstmals, dass eine Langdistanz auch in einer Großstadt funktionieren kann |
2018: Werner Brombach | Als Inhaber der Brauerei Erdinger ermöglichte er vielen Triathleten, das Leben eines Sportprofis zu führen |
2019: Hannes Blaschke | Sein Name ist mit Hawaii verbunden wie kaum ein anderer in Deutschland – ein Urgestein mit Herz und Verstand |
2021: Natascha Badmann | Die sechsfache Queen of Kona zeigte, wie Sport Leben zum Positiven verändern kann, und inspirierte damit viele Tausende. |
2022: Dr. Hermann Aschwer | Motivierte mit über 300 Finishes und 20 Büchern viele Menschen im In- und Ausland zum Triathlon |
2023: Jan Frodeno | Holte nach Olympiagold drei Ironman-Weltmeistertitel und definierte Professionalität im Triathlon auf allen Ebenen neu |
2024: Daniela Ryf | Fünf Weltmeistertitel im Ironman holte sie, dazu prägte sie das Bild der Frauen im Ausdauersport neu |
Über kurz oder lang
7.730 Tage liegen zwischen Ryfs erstem internationalem Rennen, den ETU-Europameisterschaften in Karlsbad 2003, und der Verkündung ihres Karriereendes. Das sind 7.730 Tage, in denen die Schweizerin Sportgeschichte geschrieben hat – mit zehn Weltmeistertiteln, zwei Olympiateilnahmen und einer Weltbestzeit auf der Langdistanz. Es gibt nicht viel, was sie nicht erreichte. Auf der Kurzdistanz wird sie von 2004 bis 2012 zweimal Junioren-Europameisterin, zweimal Weltmeisterin in der Mixed Relay und zweimal Triathlonmeisterin der Schweiz. Bei den Olympischen Spielen in Peking und London kommt sie auf den Plätzen 7 und 40 ins Ziel. Doch obwohl das beachtliche Erfolge sind, nimmt ihre Karriere erst nach dem Wechsel auf die längeren Distanzen so richtig Fahrt auf. Bei ihrer ersten Ironman-70.3-WM in Las Vegas 2013 wird sie auf Anhieb Sechste – und bekommt die Möglichkeit, mit Brett Sutton zusammenzuarbeiten. Mit dem Australier gemeinsame Sache zu machen, habe für sie immer auf der Wunschliste gestanden. Allein schon wegen der Erfolge, die Sutton mit Ryfs Landsfrau Nicola Spirig eingefahren hatte.