Jonas Deichmann ist wieder in seinem Element: ein Streckenprofil mit bis zu 18 Prozent Steigung und Gefälle wartete auf der 15. Etappe. Kleine Rampen, lange Klettertouren durch bewaldete Gegenden und auf den Kuppen erlauben die Berge durch weniger hohe Vegetation einen weiten Blick über die Landschaft. „Es macht richtig Spaß. Ich bin froh, wieder mehr Anstiege zu haben, das hat mir die letzten Tage beim Radfahren ein bisschen gefehlt“, sagt der 33-Jährige auf seinem Triathlon durch Deutschland.
Die Etappe startete am Mittwochmorgen schon vor sieben Uhr. „Es ging direkt in die Sächsische Schweiz, durch die ich von einem Mitfahrer begleitet wurde. Eine wunderschöne Gegend, mit den Felsformationen. Ich habe direkt Gas gegeben, bis ich an die Elbe kam“, berichtet Deichmann. Dort habe das Fernsehteam eines regionalen Senders einer großen TV-Anstalt auf ihn gewartet – und ihn vorerst ausgebremst. Szenen einfangen, Interview führen. „Für solch einen Sender nimmt man sich natürlich Zeit“, betont Deichmann. „Ich habe dann die Elbe überquert und es ging direkt ins Erzgebirge, dort folgte ein schöner Anstieg auf den anderen und einige Rämpchen mit 18 Prozent“, so Deichmann.
Immer die tschechische Grenze entlang
Der dichte Wald sorgte für Schatten, da kaum Autos unterwegs waren, hatte Jonas Deichmann die Strecke beinahe für sich allein. „Ich bin über viele kleine Straßen gefahren, immer an der tschechischen Grenze entlang.“ Abends kam ihm noch ein Triathlet aus Zwickau entgegen, der ihn 30 Kilometer begleitet hat. „Ich bin zunächst bis Schwarzenberg gekommen. Dort habe ich noch einen Supermarkt gefunden, der bis 22 Uhr geöffnet hat. Anschließend bin ich noch ein bisschen weitergefahren, so dass ich am Ende des Tages knapp über 200 Kilometer mit fast 4.000 Höhenmetern geschafft habe.“
40 Kilometer waren es am Donnerstagmorgen noch bis zur bayerischen Landesgrenze. „Da geht die Kletterei dann weiter mit Fichtelgebirge und Bayerischem Wald“, frohlockt Deichmann, den noch einmal 3.800 Höhenmeter erwarten. „Abends werde ich schon sehr nah an die zweite Wechselzone herankommen.“ Der Abenteurer spannt seine Follower und die tri-mag.de-Leser für seinen letzten richtigen Radtag auf die Folter. „Ob ich vielleicht sogar ganz durchfahre oder mir den letzten Anstieg für Freitagmorgen aufspare, entscheide ich spontan.“
Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.
Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann
- Jonas Deichmann will einen Triathlon rund um Deutschland absolvieren
- Für Jonas Deichmann beginnt die erste Challenge des Jahres mit einem 16-fachen Ironman
- Tag 1: Jonas Deichmann ist zu seinem 16-fachen Ironman gestartet
- Tag 2: Perfekte Bedingungen und eine Einkaufstour
- Tag 3: Gegenwind verhindert anvisiertes Ziel
- Tag 4: Die Wechselzone ist in Sicht
- Tag 5: Hindernisse auf den letzten Kilometern
- Tag 6: 260-Kilometer-Trip zur Erholung
- Tag 7: Mit Begleitung durch den Pfälzer Wald
- Tag 8: Bergetappe durch einsames Gebiet
- Tag 9: „Ich freue mich auf Schleswig-Holstein“
- Tag 10: Eintönigkeit muss keine Tristesse bedeuten
- Tag 11: Mit Rückenwind die Nordsee entlang
- Tag 12: Ein neuer Rekord
- Tag 13: Erinnerungen an einen Rad-Klassiker und die Königsetappe im Blick
- Tag 14: Triathlon trifft Sightseeing
- Tag 15: Der zweite Wechsel ist in Sicht
- Tag 16: Ein langer Tag
- Tag 17: Zwei Bergprüfungen und der Wechsel auf die Laufstrecke
- Tag 18: Wiener Hackbraten und Spätzle retten den ersten reinen Lauftag
- Tag 19: Völlig ausgehungert zu neuem Tages-Laufrekord
- Tag 20: Mit netter Begleitung und Pizza-Power am Inn entlang
- Tag 21: Mit großen Schritten in Richtung Alpen
- Tag 22: Im Kampf gegen Moskitos und die Monotonie
- Tag 23: Die Berge bereits im Blick
- Tag 24: Zwischensprint auf der Bobbahn am Königssee
- Tag 25: Kalte Nacht mit leerem Magen
- Tag 26: Steiler Abstieg sorgt für Beschwerden
- Tag 27: Rutschpartie ins alte Heimatrevier
- Tag 28: Verlassene Gegend an der österreichischen Grenze
- Tag 29: Unterwegs in unerwarteter Wildnis
- Tag 30: Mit Wehmut über den letzten richtigen Pass
- Tag 31: Ein Umweg für das Abendessen
- Tag 32: Zwischensprint für einen entspannten Endspurt