Grundsätzlich lässt sich Jonas Deichmann nicht vom Weg abbringen. Bei seinem Triathlon rund um Deutschland macht er allerdings die eine oder andere Ausnahme. Zuletzt auf der 14. Etappe, die ihn nach dem Start in Frankfurt an der Oder nach Görlitz führte. „Dort bin ich in die Altstadt gefahren und habe mit eine halbe Stunde gegönnt, um mich dort umzusehen“, erklärt Deichmann. Triathlon meets Sightseeing – das sind die Vorzüge einer Extremdistanz. Es kommt nicht auf Sekunden oder Minuten an.
„Der Start war locker, es ging flach durch Brandenburg an der polnischen Grenze entlang“, berichtet Deichmann, der einmal mehr durch „unbesiedeltes Gebiet mit schöner Natur“ fuhr, ehe er „eine längere Mittagspause“ einlegte. Am frühen Nachmittag erreichte er Sachsen und steuerte Görlitz an. Nach der kleinen Stadterkundung ging es weiter nach Zittau. „Dort liegt das Dreiländereck mit Deutschland, Polen und Tschechien“, erklärt der 33-Jährige, der nach einem Abbiegemanöver in Zittau die Flachetappen vollständig hinter sich gelassen hat. „Sofort ging es hoch und runter. Es war schön in Norddeutschland, aber jetzt freue ich mich, dass es nun wieder in die Berge geht“, so Deichmann.
In Zittau war ihm noch ein Radfahrer entgegengekommen, der ihn anschließend die letzten 40 Kilometer begleitete. Auch für diesen Mitfahrer ließ sich Deichmann von seinem Weg abbringen, wenn auch nur leicht. „Er hat mich zu sich nach Hause eingeladen. Das lag zwar vier Kilometer abseits der Strecke, aber ich habe die Einladung gern angenommen.“
Am Mittwoch steht jetzt die Königsetappe mit 4.000 Höhenmetern durch die sächsische Schweiz über die Elbe und durch das Erzgebirge auf Deichmanns Programm. „Am Donnerstag dürfte es im Bayerischen Wald ähnlich werden. Und dann kommt auch schon die Laufstrecke, darauf freue ich mich mittlerweile auch“, betont Deichmann.
Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.
Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann
- Jonas Deichmann will einen Triathlon rund um Deutschland absolvieren
- Für Jonas Deichmann beginnt die erste Challenge des Jahres mit einem 16-fachen Ironman
- Tag 1: Jonas Deichmann ist zu seinem 16-fachen Ironman gestartet
- Tag 2: Perfekte Bedingungen und eine Einkaufstour
- Tag 3: Gegenwind verhindert anvisiertes Ziel
- Tag 4: Die Wechselzone ist in Sicht
- Tag 5: Hindernisse auf den letzten Kilometern
- Tag 6: 260-Kilometer-Trip zur Erholung
- Tag 7: Mit Begleitung durch den Pfälzer Wald
- Tag 8: Bergetappe durch einsames Gebiet
- Tag 9: „Ich freue mich auf Schleswig-Holstein“
- Tag 10: Eintönigkeit muss keine Tristesse bedeuten
- Tag 11: Mit Rückenwind die Nordsee entlang
- Tag 12: Ein neuer Rekord
- Tag 13: Erinnerungen an einen Rad-Klassiker und die Königsetappe im Blick
- Tag 14: Triathlon trifft Sightseeing
- Tag 15: Der zweite Wechsel ist in Sicht
- Tag 16: Ein langer Tag
- Tag 17: Zwei Bergprüfungen und der Wechsel auf die Laufstrecke
- Tag 18: Wiener Hackbraten und Spätzle retten den ersten reinen Lauftag
- Tag 19: Völlig ausgehungert zu neuem Tages-Laufrekord
- Tag 20: Mit netter Begleitung und Pizza-Power am Inn entlang
- Tag 21: Mit großen Schritten in Richtung Alpen
- Tag 22: Im Kampf gegen Moskitos und die Monotonie
- Tag 23: Die Berge bereits im Blick
- Tag 24: Zwischensprint auf der Bobbahn am Königssee
- Tag 25: Kalte Nacht mit leerem Magen
- Tag 26: Steiler Abstieg sorgt für Beschwerden
- Tag 27: Rutschpartie ins alte Heimatrevier
- Tag 28: Verlassene Gegend an der österreichischen Grenze
- Tag 29: Unterwegs in unerwarteter Wildnis
- Tag 30: Mit Wehmut über den letzten richtigen Pass
- Tag 31: Ein Umweg für das Abendessen
- Tag 32: Zwischensprint für einen entspannten Endspurt