Bis Deichmann den Tag genießen konnte, musste er zuvor noch eine nicht ganz einfache Nacht überstehen: „Ich habe nicht so gut geschlafen, weil ich einfach hungrig war. Aber am Morgen habe ich mir dann im Supermarkt erst einmal den Bauch vollgeschlagen.“ Auf knapp 15 noch leicht hügeligen Kilometern ging es los in Richtung Passau, wo bereits die lokale Tageszeitung für einen Interviewtermin bereitstand. Am Eingang der Redaktion warteten außerdem zwei Sportstudenten, die Deichmann nach dem Pressegespräch für rund 17 Kilometer begleiteten. Die Laufstrecke am Inn entlang war ein angenehmes Kontrastprogramm zu den Kletterpartien der vergangenen Tage: „Es war alles komplett flach und es gab einen schönen Schotterweg immer direkt am Inn entlang. Auf dieser Strecke konnte ich sehr gut meinen Rhythmus finden und Tempo aufnehmen“, sagt Deichmann.
Zwei Pizzas, ein Eis und ein Vizeweltmeister
Mittags gab es nach dem Verpflegungsdilemma vom Wochenende zur Belohnung eine Pizza. Abends gönnte sich Deichmann eine weitere. Auch ein Eis stand auf dem Speiseplan des Extremsportlers. „Ich komme wieder zu Kräften“, scherzt er. Am Nachmittag bekam der 33-Jährige noch Begleitung von Triathlet Karl Wimmer, der 2014 bei der Ironman-70.3-WM in Las Vegas Vizeweltmeister ist seiner Altersklasse (AK40–44) geworden ist. Von Wimmer gab es zudem eine Einladung in sein Gasthaus in Simbach am Inn, 24 Kilometer entfernt von Deichmanns Standort am Abend der 20. Etappe. Mit dem Tag war er mehr als zufrieden. Erneut konnte der 33-Jährige mehr als 50 Kilometer verbuchen. „Ich konnte wieder beschwerdefrei laufen und fühle mich stark.“ Lediglich die Hitze ist an diesem Tag ein kleineres Hindernis, das Deichmann jedoch damit umgeht, dass er morgens früh startet und mittags dann eine längere Pause einlegt. So soll dann auch das Programm der kommenden Tage aussehen: Viele Kilometer am Inn entlang, Hitzepausen am Mittag und abends noch ein paar Meter machen. Knapp 150 Kilometer ist Deichmann noch im Flachland unterwegs, ehe wieder die ersten Höhenmeter bei Berchtesgaden warten.
Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.
Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann
- Jonas Deichmann will einen Triathlon rund um Deutschland absolvieren
- Für Jonas Deichmann beginnt die erste Challenge des Jahres mit einem 16-fachen Ironman
- Tag 1: Jonas Deichmann ist zu seinem 16-fachen Ironman gestartet
- Tag 2: Perfekte Bedingungen und eine Einkaufstour
- Tag 3: Gegenwind verhindert anvisiertes Ziel
- Tag 4: Die Wechselzone ist in Sicht
- Tag 5: Hindernisse auf den letzten Kilometern
- Tag 6: 260-Kilometer-Trip zur Erholung
- Tag 7: Mit Begleitung durch den Pfälzer Wald
- Tag 8: Bergetappe durch einsames Gebiet
- Tag 9: „Ich freue mich auf Schleswig-Holstein“
- Tag 10: Eintönigkeit muss keine Tristesse bedeuten
- Tag 11: Mit Rückenwind die Nordsee entlang
- Tag 12: Ein neuer Rekord
- Tag 13: Erinnerungen an einen Rad-Klassiker und die Königsetappe im Blick
- Tag 14: Triathlon trifft Sightseeing
- Tag 15: Der zweite Wechsel ist in Sicht
- Tag 16: Ein langer Tag
- Tag 17: Zwei Bergprüfungen und der Wechsel auf die Laufstrecke
- Tag 18: Wiener Hackbraten und Spätzle retten den ersten reinen Lauftag
- Tag 19: Völlig ausgehungert zu neuem Tages-Laufrekord
- Tag 20: Mit netter Begleitung und Pizza-Power am Inn entlang
- Tag 21: Mit großen Schritten in Richtung Alpen
- Tag 22: Im Kampf gegen Moskitos und die Monotonie
- Tag 23: Die Berge bereits im Blick
- Tag 24: Zwischensprint auf der Bobbahn am Königssee
- Tag 25: Kalte Nacht mit leerem Magen
- Tag 26: Steiler Abstieg sorgt für Beschwerden
- Tag 27: Rutschpartie ins alte Heimatrevier
- Tag 28: Verlassene Gegend an der österreichischen Grenze
- Tag 29: Unterwegs in unerwarteter Wildnis
- Tag 30: Mit Wehmut über den letzten richtigen Pass
- Tag 31: Ein Umweg für das Abendessen
- Tag 32: Zwischensprint für einen entspannten Endspurt