Das Ziel vor Augen musste Jonas Deichmann auf seiner fünften Etappe beim Triathlon rund um Deutschland noch einmal alles geben: Die letzten Kilometer nach Bodman zeigte sich die Bodenseeregion von ihrer unangenehmen Seite. Strömung, Wellengang und starker Wind sorgten dafür, dass der Schlussspurt beim Schwimmen zum Kraftakt wurde. „Ich bin mittags kaum noch vorangekommen. Die letzten Kilometer waren extrem hart“, sagt der Extremsportler.
Die Schlussetappe in der ersten Disziplin hatte derweil wie geplant begonnen. „Ich bin morgens um sieben Uhr bei Regen gestartet und gut vorangekommen. Ich habe Gas gegeben, da die Windvorhersage für mittags starken Gegenwind angedeutet hatte.“ So kam es auch. „Die ersten neun Kilometer sind richtig gut gelaufen, ich bin immer entlang des einsamen und spektakulären Südufers geschwommen. Dort gibt es eine tiefe Abbruchkante und ich habe meistens den Grund gar nicht mehr gesehen.“
Durchschnaufen dann nach insgesamt rund 70 Kilometern im Wasser: Als Jonas Deichmann in die „Wechselzone“ kommt, warten sein Vater und einige Radfahrer auf ihn. „Die haben mich auf den ersten 35 Kilometern zum Warmwerden begleitet“, berichtet Deichmann, vor dem nun rund 2.800 Kilometer auf dem Fahrrad liegen. „Ich bin froh, jetzt bei meiner Paradedisziplin zu sein und dass sich mein Körper etwas erholen kann.“
Das Schwimmen war Neuland für den Extremsportler gewesen. In Vorbereitung auf seinen ab September anstehenden Triathlon um die Welt hat er im Bodensee wichtige Erfahrungen gesammelt. „Das war ein sehr guter Test für den großen Triathlon – und ich werde sicherlich ein paar Anpassungen vornehmen“, so Deichmann, der betont: „Das Wichtigste: Wer 70 Kilometer Schwimmen kann, der kann auch 460 Kilometer Schwimmen. Es dauert nur etwas länger.“
Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.
Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann
- Jonas Deichmann will einen Triathlon rund um Deutschland absolvieren
- Für Jonas Deichmann beginnt die erste Challenge des Jahres mit einem 16-fachen Ironman
- Tag 1: Jonas Deichmann ist zu seinem 16-fachen Ironman gestartet
- Tag 2: Perfekte Bedingungen und eine Einkaufstour
- Tag 3: Gegenwind verhindert anvisiertes Ziel
- Tag 4: Die Wechselzone ist in Sicht
- Tag 5: Hindernisse auf den letzten Kilometern
- Tag 6: 260-Kilometer-Trip zur Erholung
- Tag 7: Mit Begleitung durch den Pfälzer Wald
- Tag 8: Bergetappe durch einsames Gebiet
- Tag 9: „Ich freue mich auf Schleswig-Holstein“
- Tag 10: Eintönigkeit muss keine Tristesse bedeuten
- Tag 11: Mit Rückenwind die Nordsee entlang
- Tag 12: Ein neuer Rekord
- Tag 13: Erinnerungen an einen Rad-Klassiker und die Königsetappe im Blick
- Tag 14: Triathlon trifft Sightseeing
- Tag 15: Der zweite Wechsel ist in Sicht
- Tag 16: Ein langer Tag
- Tag 17: Zwei Bergprüfungen und der Wechsel auf die Laufstrecke
- Tag 18: Wiener Hackbraten und Spätzle retten den ersten reinen Lauftag
- Tag 19: Völlig ausgehungert zu neuem Tages-Laufrekord
- Tag 20: Mit netter Begleitung und Pizza-Power am Inn entlang
- Tag 21: Mit großen Schritten in Richtung Alpen
- Tag 22: Im Kampf gegen Moskitos und die Monotonie
- Tag 23: Die Berge bereits im Blick
- Tag 24: Zwischensprint auf der Bobbahn am Königssee
- Tag 25: Kalte Nacht mit leerem Magen
- Tag 26: Steiler Abstieg sorgt für Beschwerden
- Tag 27: Rutschpartie ins alte Heimatrevier
- Tag 28: Verlassene Gegend an der österreichischen Grenze
- Tag 29: Unterwegs in unerwarteter Wildnis
- Tag 30: Mit Wehmut über den letzten richtigen Pass
- Tag 31: Ein Umweg für das Abendessen
- Tag 32: Zwischensprint für einen entspannten Endspurt