Die Nachwehen der ersten Disziplin beeinträchtigen Jonas Deichmann kaum noch. Das Wasser und der Neoprenanzug hatten während des Schwimmens im Bodensee offene Wunden am Ellbogen, der Schulter und im Nacken verursacht, an Stellen an denen zuvor eigentlich schon verheilte Schürfwunden und ein Sonnenbrand waren. Nach seinem Wechsel auf das Fahrrad hat der Extremsportler die Stellen mit Wundsalbe versorgt. „Es wird immer besser. Mein Körper kann sich gerade richtig gut erholen. Ich bin froh, auf dem Rad zu sein“, sagt Deichmann, der an Tag sechs seines Triathlon rund um Deutschland 260 Kilometer zurückgelegt hat.

Während seine Beine in der zweiten Disziplin gefordert werden, kann der restliche Körper regenerieren. „Das Schwimmen war eine insgesamt so ungewohnte Belastung. Ich merke das immer noch brutal im gesamten Oberkörper. Das hat Muskeln gefordert, die ich selten trainiere“, erklärt Deichmann und resümiert: „Ich bin halt kein Schwimmer.“
Auf seiner Erholungstour auf dem Rad geht es ungleich schneller voran. „Auch die Verpflegung ist kein Problem mehr. Ich halte alle zweieinhalb Stunden an. Morgens fahre ich erstmal 75 bis 80 Kilometer, dann stoppe ich bei Gelegenheit bei einem Supermarkt mit Bäcker, trinke einen Kaffee und esse etwas Süßes und decke mich mit Bananen und Nüssen ein und hole mir eine Cola.“
Tag sechs führte Deichmann durch den Breisgau und am Schwarzwald entlang. „Da bin ich gewissermaßen durch meine alte Heimat gerollt. Ich bin im Schwarzwald aufgewachsen. Einfach toll“, schwärmt der Abenteurer, der bei 30 Grad und angenehmem Seiten- oder Rückenwind einmal mehr perfekte Bedingungen vorgefunden hat. „Es war so warm, dass ich mir zwischendrin ein Eis gegönnt habe.“

von Tag sechs eine Pizza.
Um die 260 Tageskilometer zu schaffen, dehnte Jonas Deichmann die Montags-Tour bis in die Abendstunden aus. Erst als es bereits dämmerte, gegen 22 Uhr, war Schluss. Zur Belohnung gab es eine Pizza beim Italiener – auch, um die Powerbank für seine elektrischen Geräte wieder aufzuladen.
Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.
Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann
- Jonas Deichmann will einen Triathlon rund um Deutschland absolvieren
- Für Jonas Deichmann beginnt die erste Challenge des Jahres mit einem 16-fachen Ironman
- Tag 1: Jonas Deichmann ist zu seinem 16-fachen Ironman gestartet
- Tag 2: Perfekte Bedingungen und eine Einkaufstour
- Tag 3: Gegenwind verhindert anvisiertes Ziel
- Tag 4: Die Wechselzone ist in Sicht
- Tag 5: Hindernisse auf den letzten Kilometern
- Tag 6: 260-Kilometer-Trip zur Erholung
- Tag 7: Mit Begleitung durch den Pfälzer Wald
- Tag 8: Bergetappe durch einsames Gebiet
- Tag 9: „Ich freue mich auf Schleswig-Holstein“
- Tag 10: Eintönigkeit muss keine Tristesse bedeuten
- Tag 11: Mit Rückenwind die Nordsee entlang
- Tag 12: Ein neuer Rekord
- Tag 13: Erinnerungen an einen Rad-Klassiker und die Königsetappe im Blick
- Tag 14: Triathlon trifft Sightseeing
- Tag 15: Der zweite Wechsel ist in Sicht
- Tag 16: Ein langer Tag
- Tag 17: Zwei Bergprüfungen und der Wechsel auf die Laufstrecke
- Tag 18: Wiener Hackbraten und Spätzle retten den ersten reinen Lauftag
- Tag 19: Völlig ausgehungert zu neuem Tages-Laufrekord
- Tag 20: Mit netter Begleitung und Pizza-Power am Inn entlang
- Tag 21: Mit großen Schritten in Richtung Alpen
- Tag 22: Im Kampf gegen Moskitos und die Monotonie
- Tag 23: Die Berge bereits im Blick
- Tag 24: Zwischensprint auf der Bobbahn am Königssee
- Tag 25: Kalte Nacht mit leerem Magen
- Tag 26: Steiler Abstieg sorgt für Beschwerden
- Tag 27: Rutschpartie ins alte Heimatrevier
- Tag 28: Verlassene Gegend an der österreichischen Grenze
- Tag 29: Unterwegs in unerwarteter Wildnis
- Tag 30: Mit Wehmut über den letzten richtigen Pass
- Tag 31: Ein Umweg für das Abendessen
- Tag 32: Zwischensprint für einen entspannten Endspurt