Mit Schlafsack mitten in der Wiese ist Jonas Deichmann vielleicht auch auf tschechischem Staatsgebiet in Tag 18 seines Abenteuers erwacht. Am Abend zuvor hatte er noch einige Meter zu Fuß hinter sich gebracht. Aufgrund des Verletzungsrisikos entschied er sich dann aber, im Wald an der deutsch-tschechischen Grenze sein Nachtlager aufzuschlagen. Nach 21 Laufkilometern am Tag des Wechsels vom Rad- auf die Laufstrecke begann der erste reine Lauftag ziemlich gut. „Ich bin auf rund 1.300 Metern wieder früh gestartet und bin dann zunächst einen wunderschönen Trail gelaufen, der mich weiterhin direkt entlang der Grenze geführt hat. Danach ging es auf den Lusen. Ein sehr schöner Berg mit einer tollen Aussicht. Oben konnte ich nicht immer schnell laufen, da dort viele große Steine lagen und ich Angst hatte, umzuknicken“, berichtet Deichmann. Anschließend ging es wieder bergab in Richtung der Gemeinde Lauth. Zur Mittagspause hat Deichmann den Nationalpark Bayerischer Wald hinter sich und bereits einen Halbmarathon in der Tasche. Als größeres Problem an diesem Samstag gestaltete sich dann jedoch die Nahrungssuche. „Ich bin ein bisschen zu spät gekommen und dann hatten alle Supermärkte schon geschlossen. Und da gibt es sonst nicht viel. Ich habe dann nur zwei Stücke Torte mitgenommen und bin weitergelaufen“, sagt Deichmann.
Gesättigtes und zufriedenes Fazit
Am Nachmittag nach einigen Kilometern im Wald war Deichmann dann ziemlich ausgehungert. Dennoch war weiterhin keine Möglichkeit der Verpflegung in Sicht. Nach einem kleinen Umweg wurde der Extremsportler dann doch noch fündig: Ein Wiener Hackbraten und Spätzle retteten ihm den Tag, an dem am Ende rund 45 Kilometer geworden, mit rund zweieinhalb Kilometern Umweg für das abendliche Essen, auf der Uhr standen. Mit seiner Leistung für Tag 18 war Deichmann zufrieden. „Ansonsten fühle ich mich aber gut. Ich merke ein wenig meine Beine, aber das ist noch in Ordnung“, sagt der 33-Jährige.
Um eine ausreichende Verpflegung für den folgenden Tag, den Sonntag, muss sich Deichmann keine Sorgen machen. Im nächsten Dorf unweit seines Nachtlagers hat er noch am Samstag einen Bäcker am Dreiländereck von Deutschland, der Tschechischen Republik und Österreich aufgespürt, der um 7.30 Uhr öffnet und bei dem er sich für den Tag eindecken kann. Das nächste Etappenziel für Extremsportler ist am Abend dann Passau. Dort sollte es dann keine Probleme mehr bei der Verpflegung geben, hofft Deichmann.
Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.
Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann
- Jonas Deichmann will einen Triathlon rund um Deutschland absolvieren
- Für Jonas Deichmann beginnt die erste Challenge des Jahres mit einem 16-fachen Ironman
- Tag 1: Jonas Deichmann ist zu seinem 16-fachen Ironman gestartet
- Tag 2: Perfekte Bedingungen und eine Einkaufstour
- Tag 3: Gegenwind verhindert anvisiertes Ziel
- Tag 4: Die Wechselzone ist in Sicht
- Tag 5: Hindernisse auf den letzten Kilometern
- Tag 6: 260-Kilometer-Trip zur Erholung
- Tag 7: Mit Begleitung durch den Pfälzer Wald
- Tag 8: Bergetappe durch einsames Gebiet
- Tag 9: „Ich freue mich auf Schleswig-Holstein“
- Tag 10: Eintönigkeit muss keine Tristesse bedeuten
- Tag 11: Mit Rückenwind die Nordsee entlang
- Tag 12: Ein neuer Rekord
- Tag 13: Erinnerungen an einen Rad-Klassiker und die Königsetappe im Blick
- Tag 14: Triathlon trifft Sightseeing
- Tag 15: Der zweite Wechsel ist in Sicht
- Tag 16: Ein langer Tag
- Tag 17: Zwei Bergprüfungen und der Wechsel auf die Laufstrecke
- Tag 18: Wiener Hackbraten und Spätzle retten den ersten reinen Lauftag
- Tag 19: Völlig ausgehungert zu neuem Tages-Laufrekord
- Tag 20: Mit netter Begleitung und Pizza-Power am Inn entlang
- Tag 21: Mit großen Schritten in Richtung Alpen
- Tag 22: Im Kampf gegen Moskitos und die Monotonie
- Tag 23: Die Berge bereits im Blick
- Tag 24: Zwischensprint auf der Bobbahn am Königssee
- Tag 25: Kalte Nacht mit leerem Magen
- Tag 26: Steiler Abstieg sorgt für Beschwerden
- Tag 27: Rutschpartie ins alte Heimatrevier
- Tag 28: Verlassene Gegend an der österreichischen Grenze
- Tag 29: Unterwegs in unerwarteter Wildnis
- Tag 30: Mit Wehmut über den letzten richtigen Pass
- Tag 31: Ein Umweg für das Abendessen
- Tag 32: Zwischensprint für einen entspannten Endspurt