Ein langer Tag

Am Ende der 16. Etappe fehlten 50 Kilometer bis zur zweiten Wechselzone, in der Jonas Deichmann auf seinem Triathlon rund um Deutschland das Fahrrad nach rund 2.800 Kilometern gegen die Laufschuhe eintauschen wird. „Dann komme ich eben morgens nach einer kleinen Radeinheit entspannt zum Wechsel“, sagt der Abenteurer.

Jonas Deichmann an der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

Deichmann war am Donnerstag in aller Frühe gestartet und durch das Erzgebirge und das Vogtland gefahren, wo ein steiler Anstieg den nächsten jagte. „Da waren teilweise Rampen mit 16 oder 17 Prozent vorhanden“, so Deichmann, der sich schon bei seiner Abfahrt auf einen langen Tag eingestellt hatte. „Ein Fernsehsender und die FAZ sind noch vorbeigekommen, um über mich zu berichten. Mir war also bewusst, dass ich während des Tages Zeit verlieren werde.“

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Zweiten Wechsel knapp verpasst

Gegen halb zehn erreichte der 33-Jährige die bayerische Staatsgrenze. „Dort, wo früher die innerdeutsche Grenze in Form eines Zaunes verlief.“ Es ging weiter durch das Fichtelgebirge, „nonstop hoch und runter über 3.500 Höhenmeter“, in Richtung seiner Heimat. „Ich hatte Traumwetter, ganz leichten Gegenwind, und bin insgesamt gut vorangekommen. Ich habe bis in die Nacht hinein gepusht und bin in der Dunkelheit noch einen letzten Pass gefahren, bei dem es noch einmal auf 800 Meter hoch ging. Ich habe aber gemerkt, dass ich es durch die ganzen Pausen nicht mehr ganz nach Zwiesel schaffe.“

Stattdessen traf Deichmann in Furth im Wald einen Freund. „Mit ihm bin ich dann Pizza und Tortellini essen gegangen und habe außerhalb von Furth biwakiert.“ Am Freitag ging es schließlich in die Laufschuhe.

Proviant auffüllen: Zumindest Wasser gab es im Gebirge auch in verlassenen Gegenden.

Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.

Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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