Die wichtigste Nachricht vorweg: Die Blessuren, die Jonas Deichmann in den vergangenen Tagen zu schaffen gemacht haben, sind verschwunden. Die linke Ferse, die bei der dritten Disziplin auf seinem Triathlon rund um Deutschland durch die steilen Abstiege aus der Höhe in Mitleidenschaft gezogen und besonders belastet wurde, bereitet keine Probleme mehr. „Mir geht es wieder richtig gut“, sagt Deichmann, dem das eher flache Streckenprofil der 28. Etappe an der österreichischen Grenze entlang in die Karten spielte. „Die Mischung aus vielen, aber nicht komplett, flachen Abschnitten ist gut für den Fuß. Ich habe keinerlei Beschwerden gehabt.“
Der Tag begann nach einer trockenen und ruhigen Nacht unter dem Vordach einer Bergwachthütte regnerisch. „Ich wollte trotzdem früh los und bin sofort über den ersten Berg gelaufen, den Roßkopf, der etwa 1.600 Meter hoch ist. Es hat in Strömen geregnet und ich war patschnass. Nach dem erneut rutschigen Weg hinunter ins Tal musste ich mich erst einmal mit einem Kaffee aufwärmen, das habe ich mir gegönnt.“ Anschließend ging es für Deichmann flach über 30 Kilometer das Tal an der österreichischen Grenze entlang. „Eine wunderschöne Gegend, in der es quasi gar nichts gibt. Ich habe immerhin eine Ortschaft mit einem Bäcker gefunden, bei dem ich mich für den Tag eindecken konnte“, berichtet Deichmann. „Ansonsten gab es dort kaum Häuser, kaum Leute.“
Nachtlager vor einem Feuerwehrhaus
Der 33-Jährige nutzte die Gelegenheit eines regenfreien Abschnitts, um seine Ausrüstung trocknen zu können. „Ich habe eine kurze Pause am Nachmittag eingelegt, dann ging es weiter, bis ich abends zu einem kleinen Anstieg gekommen bin, ein richtig schöner Singletrail, der mich zum Sylvensteinsee geführt hat. Um den bin ich dann herumgelaufen und habe bei Googlemaps ein Feuerwehrhaus mit einem Vordach entdeckt, unter das ich mich gelegt habe, direkt am See.“
Noch 190 Kilometer liegen vor Deichmann
Circa 190 Kilometer liegen noch vor Deichmann, der am Sonntag gegen Mittag den Zieleinlauf in Lindau am Bodensee nach dann knapp 70 Kilometern Schwimmen, 2.800 Kilometern Radfahren und 680 Kilometern Laufen plant. Die letzten Kilometer wird der Abenteurer dann wieder Begleitung haben. „Mein Vater wird am Ende rund 15 Kilometer mitlaufen, im Ziel wartet dann ein Fernsehteam. Bis dahin aber habe ich noch ein paar Anstiege zu bewältigen und kann die tolle Landschaft genießen.“
Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.
Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann
- Jonas Deichmann will einen Triathlon rund um Deutschland absolvieren
- Für Jonas Deichmann beginnt die erste Challenge des Jahres mit einem 16-fachen Ironman
- Tag 1: Jonas Deichmann ist zu seinem 16-fachen Ironman gestartet
- Tag 2: Perfekte Bedingungen und eine Einkaufstour
- Tag 3: Gegenwind verhindert anvisiertes Ziel
- Tag 4: Die Wechselzone ist in Sicht
- Tag 5: Hindernisse auf den letzten Kilometern
- Tag 6: 260-Kilometer-Trip zur Erholung
- Tag 7: Mit Begleitung durch den Pfälzer Wald
- Tag 8: Bergetappe durch einsames Gebiet
- Tag 9: „Ich freue mich auf Schleswig-Holstein“
- Tag 10: Eintönigkeit muss keine Tristesse bedeuten
- Tag 11: Mit Rückenwind die Nordsee entlang
- Tag 12: Ein neuer Rekord
- Tag 13: Erinnerungen an einen Rad-Klassiker und die Königsetappe im Blick
- Tag 14: Triathlon trifft Sightseeing
- Tag 15: Der zweite Wechsel ist in Sicht
- Tag 16: Ein langer Tag
- Tag 17: Zwei Bergprüfungen und der Wechsel auf die Laufstrecke
- Tag 18: Wiener Hackbraten und Spätzle retten den ersten reinen Lauftag
- Tag 19: Völlig ausgehungert zu neuem Tages-Laufrekord
- Tag 20: Mit netter Begleitung und Pizza-Power am Inn entlang
- Tag 21: Mit großen Schritten in Richtung Alpen
- Tag 22: Im Kampf gegen Moskitos und die Monotonie
- Tag 23: Die Berge bereits im Blick
- Tag 24: Zwischensprint auf der Bobbahn am Königssee
- Tag 25: Kalte Nacht mit leerem Magen
- Tag 26: Steiler Abstieg sorgt für Beschwerden
- Tag 27: Rutschpartie ins alte Heimatrevier
- Tag 28: Verlassene Gegend an der österreichischen Grenze
- Tag 29: Unterwegs in unerwarteter Wildnis
- Tag 30: Mit Wehmut über den letzten richtigen Pass
- Tag 31: Ein Umweg für das Abendessen
- Tag 32: Zwischensprint für einen entspannten Endspurt