Die Nacht hat Jonas Deichmann an einem außergewöhnlichen Platz verbracht. An einem Golfplatz hatte er am Abend zuvor ein kleines Häuschen gefunden, in dem er sich häuslich einrichten konnte. „Das war super. Dort habe ich wunderbar geschlafen“, sagt er. Früh morgens ging es dann auf die 22. Etappe. Auf den ersten Kilometern machte Deichmann bis nach Burghausen ordentlich Tempo und belohnte sich in der Kleinstadt direkt an der österreichischen Grenze mit einem Frühstück. Und auch ein kleines touristisches Programm absolvierte er vor Ort gleich mit: „Dort gibt es eine richtig schöne Burg mit einem See davor. Da bin ich auch einmal durchgelaufen. Das war toll“, sagt er. Bis zum Mittag hatte Deichmann dann mit knapp 25 Kilometern bereits mehr als einen Halbmarathon in der Tasche. Leider machte sich der linke Fuß in den Morgenstunden erneut ein wenig bemerkbar: „Ich hatte wieder etwas Probleme. Das wurde nach der längeren Pause Gott sei Dank wieder besser.“

Große Vorfreude auf die Alpen
Nach einer deftigen Portion Käsespätzle ging es am Nachmittag weiter am Fluss entlang. Mittlerweile ist nicht mehr der Inn Deichmanns stetiger Begleiter, sondern die Salzach, ein rechter Zufluss des Inns. 43 Kilometer standen dann am Ende des Tages auf der Uhr. Auch wenn die vergangenen Tage streckentechnisch relativ einfach und flach waren und Deichmann somit ordentlich Kilometer sammeln konnte, freut er sich jetzt bereits wieder auf etwas mehr Abwechslung. „Immer flach am Fluss entlang ist schön, aber es ändert sich halt recht wenig“, sagt er. Bevor der 33-Jährige den passenden Schlafplatz für die Nacht gefunden hatte, musste er noch mit unzähligen Moskitos den Kampf aufnehmen. „Jedes Mal, wenn ich kurz angehalten bin, sind die Moskitos sofort auf mir gewesen. Ich musste dann sehr lang suchen, bis ich einen Platz gefunden hatte“, sagt er. Um den summenden und stechenden Plagegeistern zu entkommen, entfernte sich Deichmann etwas vom Flussufer und suchte sich einen Platz im Wald. Doch auch das brachte nur wenig Besserung: „Wirklich geschlafen habe ich letzte Nacht nicht. Es waren trotzdem einfach noch zu viele Moskitos, die mich gepiesackt haben“, so das Fazit nach der Nacht. Doch sowohl die Monotonie als auch die Moskitos waren am nächsten Morgen schnell vergessen: Mit Blick auf die Alpen hatte er das nächste Etappenziel bereits vor Augen.

Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.
Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann
- Jonas Deichmann will einen Triathlon rund um Deutschland absolvieren
- Für Jonas Deichmann beginnt die erste Challenge des Jahres mit einem 16-fachen Ironman
- Tag 1: Jonas Deichmann ist zu seinem 16-fachen Ironman gestartet
- Tag 2: Perfekte Bedingungen und eine Einkaufstour
- Tag 3: Gegenwind verhindert anvisiertes Ziel
- Tag 4: Die Wechselzone ist in Sicht
- Tag 5: Hindernisse auf den letzten Kilometern
- Tag 6: 260-Kilometer-Trip zur Erholung
- Tag 7: Mit Begleitung durch den Pfälzer Wald
- Tag 8: Bergetappe durch einsames Gebiet
- Tag 9: „Ich freue mich auf Schleswig-Holstein“
- Tag 10: Eintönigkeit muss keine Tristesse bedeuten
- Tag 11: Mit Rückenwind die Nordsee entlang
- Tag 12: Ein neuer Rekord
- Tag 13: Erinnerungen an einen Rad-Klassiker und die Königsetappe im Blick
- Tag 14: Triathlon trifft Sightseeing
- Tag 15: Der zweite Wechsel ist in Sicht
- Tag 16: Ein langer Tag
- Tag 17: Zwei Bergprüfungen und der Wechsel auf die Laufstrecke
- Tag 18: Wiener Hackbraten und Spätzle retten den ersten reinen Lauftag
- Tag 19: Völlig ausgehungert zu neuem Tages-Laufrekord
- Tag 20: Mit netter Begleitung und Pizza-Power am Inn entlang
- Tag 21: Mit großen Schritten in Richtung Alpen
- Tag 22: Im Kampf gegen Moskitos und die Monotonie
- Tag 23: Die Berge bereits im Blick
- Tag 24: Zwischensprint auf der Bobbahn am Königssee
- Tag 25: Kalte Nacht mit leerem Magen
- Tag 26: Steiler Abstieg sorgt für Beschwerden
- Tag 27: Rutschpartie ins alte Heimatrevier
- Tag 28: Verlassene Gegend an der österreichischen Grenze
- Tag 29: Unterwegs in unerwarteter Wildnis
- Tag 30: Mit Wehmut über den letzten richtigen Pass
- Tag 31: Ein Umweg für das Abendessen
- Tag 32: Zwischensprint für einen entspannten Endspurt