Vier deutsche Athleten werden bei der Ibiza T100 am Start stehen – durchaus mit Ambitionen. Wer den deutschen Podiumshoffnungen einen Strich durch die Rechnung machen kann, der Favoritencheck.
Gut zwei Monate sind her, dass sich die Elite des Triathlons zum letzten T100-Rennen in der britischen Hauptstadt getroffen hat. Damaliger Sieger, der amtierende Ironman-Weltmeister Sam Laidlow. Kyle Smith und Daniel Bækkegård komplettierten das Podium in London. Der Neuseeländer, der es als Wildcard-Inhaber drei von vier Rennen der aktuellen T100-Saison bestritt, liegt momentan auf dem zweiten Platz im T100-Ranking hinter Magnus Ditlev. Beide Athleten werden jedoch nicht an der Startlinie auf Ibiza stehen. Der Däne Ditlev bereitet sich zum Zeitpunkt in Colorado auf die bevorstehende Ironman-Weltmeisterschaft vor. Der Neuseeländer Smith musste seinen geplanten Start in dieser Woche krankheitsbedingt mit einer Nasennebenhöhlenentzündung absagen. Somit fehlen zwei favorisierte Athleten. Dennoch ist das Rennen um die Podiumsplatzierungen nicht wesentlich leichter.
Vier Deutsche für ein Halleluja
Neben den beiden Vertragsathleten Rico Bogen und Frederic Funk sind auch Mika Noodt und kurzfristig Maximilian Sperl mit einer Wildcard ausgestattet dabei. Während Funk, Bogen und Noodt das Geschäft der T100 kennen, wird es für Maximilian Sperl das erste Rennen auf höchster Ebene. Der 30-Jährige gehört mit seinem Alter vielleicht nicht zu den jungen Wilden, ganz sicherlich aber zu den Wilden. Die Renngestaltung, die Maximilian Sperl an den Tag legt, sorgte gerade zu Beginn der Saison in Amerika für Aufsehen. Eine aggressive Taktik mit dem Zug nach vorn sicherte ihm einen fünften und einen siebten Platz bei den Rennen in Oceanside und St. George. Am vergangenen Wochenende belegte er bei der Challenge San Remo den vierten Platz, er kommt demnach aufgewärmt nach Ibiza. Beim Schwimmen und Radfahren wird er voraussichtlich mit dabei sein. Beim abschließenden Lauf könnten ein paar Körner fehlen, um die großen Namen richtig zu ärgern.
Frederic Funk ist der Athlet von den Vieren, der am längsten aus dem Renngeschen raus ist. Er hat nach den London T100 kein Rennen mehr bestritten. Die aktuelle Nummer zehn des PTO-Rankings zeigte in London eine starke Form und sicherte sich mit Platz fünf sein bestes PTO-Ergebnis. Wenn er beim Schwimmen dabei ist, dann kann er sicherlich besser abschneiden als bei den European Open an gleicher Stelle vor einem Jahr, als es für den 19. Platz reichte. Ihm ist auch ein Podiumsplatz zuzutrauen, wenn er die abschließenden 18 Kilometer im Bereich von knapp über einer Stunde absolviert.
Rico Bogen stellte sich zuletzt der geballten norwegischen Kraft und musste sich knapp geschlagen geben. Bei der Challenge Samarkand musste er auf der Laufstrecke erst Kristian Blummenfelt und anschließend Gustav Iden vorbeilassen. Zuvor erzielte der Ironman-70.3-Weltmeister beim Schwimmen und Radfahren die Tagesbestzeit. Hat er die Laufstärke aus San Francisco, dann geht es für den 24-Jährigen wieder bis nach vorn. Mit einer Wildcard versehen, aber aktuell der beste Deutsche in der Weltrangliste der PTO ist Mika Noodt. Mit zwei Rennen, die er in die Wertung einbringen kann, liegt er in der T100-Wertung auf Platz 12. Erst kürzlich präsentierte er seine Stärke beim Ironman 70.3 Zell am See, als er der Konkurrenz keine Chance ließ. Bekommt er alle drei Disziplinen so unter einen Hut, wie es in Österreich der Fall war, dann könnte sogar ein Sieg beim Ibiza T100 herauskommen.