Kristian Blummenfelt, du hast den Ironman 70.3 Bahrain in den vergangenen beiden Jahren gewonnen, 2018 mit einer neuen Weltbestzeit von 3:29:04 Stunden. Das schreit ja gerade zu nach dem Hattrick in diesem Jahr?
Natürlich bin ich wieder hier, um das Rennen zu gewinnen. Und ich bin aufgrund meiner Form und der Vorbereitung ziemlich zuversichtlich, dass das klappen wird. Meine Erinnerungen an diesen Wettkampf sind äußerst positiv, auch wenn ich 2017 trotz des Sieges am Ende des Halbmarathons übel hochgegangen bin. Aber seitdem habe ich viel gelernt und es im vergangenen Jahr ja auch direkt um einiges besser gemacht. Mal sehen, was dieses Jahr dabei herauskommt.
Du bist den Halbmarathon im Vorjahr in 1:06:57 Stunden gelaufen. Bisher war nur Jan Frodeno bei der Ironman-70.3-WM in Süddafrika einige Sekunden schneller. Hältst du es überhaupt für möglich, deine Leistung aus 2018 noch einmal zu toppen?
Absolut. Ich traue mir durchaus zu, den Halbmarathon dieses Mal unter 66 Minuten zu laufen. Die Laufeinheiten in den letzten Wochen waren ziemlich vielversprechend und ich trage dieses Jahr noch einmal andere Schuhe. Vergangenes Jahr war ich mit den Nike Zoom Streak 6 unterwegs, dieses Jahr mit den Nike Vaporfly Next%. Ich glaube tatsächlich, dass das noch einmal einen Unterschied machen kann. Es wird allerdings auch viel vom Radfahren und den Bedingungen abhängen.
Mo Farah, vierfacher Olympiasieger im Langstreckenlauf, startet hier am Samstag in einer Staffel und läuft den Halbmarathon. Klingt ganz so, als müsste er sich in diesem Fall vor dir in Acht nehmen?
Wenn Mo wirklich ernst macht, habe ich dabei natürlich das Nachsehen und gar keine Chance. Ich freue mich bei der Staffel eher auf den Vergleich im Radfahren.
Mark Cavendish fährt Rad …
Genau. Von Mo Farah weiß man ja, was er im Halbmarathon laufen kann. Aber Mark auf einem Zeitfahrrad und auf der gleichen Strecke, da finde ich den Unterschied schon ziemlich interessant.
Zurück zum Einzelrennen: Kann dir überhaupt jemand gefährlich werden, wenn du die geplanten Zeiten und Leistungen ansatzweise umsetzen kannst?
Ben Kanute ist sicherlich stark und wird wahrscheinlich schon beim Schwimmen versuchen, eine Lücke zu reißen. Ich glaube allerdings, dass ich auf dem Rad relativ schnell auf ihn aufschließen und danach deutlich schneller laufen kann als er. Mein Teamkollege Casper Stornes ist auch ziemlich fit und will sich den Slot für die Ironman-70.3-WM in Taupo sichern. Und dann gibt es aus Dänemark noch Daniel Baekkegard und einige andere junge Athleten, von denen ich noch nicht genau weiß, wie stark sie einzuschätzen sind.
Ist der Wettkampf am Samstag für dich der Abschluss der Saison 2019 oder bereits der Anfang für das Triathlonjahr 2020?
Es ist schon der Anfang der neuen Saison. Nach der Super League in Malta habe ich es für zwei Wochen etwas ruhiger angehen lassen und bin dann in die spezifische Vorbereitung gestartet. Auch nach dem Rennen werde ich mich für knapp zwei Wochen nur locker bewegen, weil mir ein Zahn gezogen wird. Danach richtet sich der absolute Fokus auf die Olympischen Spiele in Tokio und Anfang des Jahres geht es dadurch dann auch schon ins erste Trainingslager.
Dein Teamkollege Gustav Iden müsste als Ironman-70.3-Weltmeister im kommenden Jahr noch einen Ironman finishen und wäre damit auch für Hawaii qualifiziert. Ist das Doppel oder sogar Triple mit der Ironman-70.3-WM in Taupo Ende November 2020 auch eine Option für dich?
Das ist letztendlich vom Ergebnis bei den Olympischen Spielen abhängig, aber ich habe da schon so einige Ideen im Kopf.
Selten so einen Schwachsinn gelesen, als ob Mo Farah sich bei 66er-Zeiten irgendwie sorgen machen müsste. Das läuft er im zügigen Dauerlauf. Warum immer diese unnötigen Vergleiche zu den Spezialisten? Triathleten können die drei Sportarten hintereinander wie niemand sonst. Aber in den Einzeldisziplinen sind sie eben nicht weltklasse, sondern nicht einmal nationales Spitzenniveau. Die Laufstrecken sind eh meistens zu kurz und deshalb kann man mit den Zeiten nichts anfangen. Patrick Lange läuft z.B. beim Berlin Halbmarathon gerade so unter 70min, aber im Mitteldistanz-Wettkampf dann 3min schneller….
Dass Kristian keine 59:07 Minuten laufen kann, dürfte wohl jedem klar sein 😉 Und dass Patrick Lange im Solo-Halbmarathon deutlich schneller laufen kann als bei seiner Tempodauerlauf-Einheit in Berlin wohl auch.
Da ist Mo wohl (wer hätte das gedacht?) nicht am Anschlag gelaufen und war 10 Sekunden langsamer als Kristian. Interessant wie schnell die Radzeiten waren. Das muss die schnellste Radstrecke aller 70.3-Rennen sein. Die Zeiten sind absurd schnell.