Samstag, 31. Mai 2025
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Die neuen Swiss Side Hadron² Ultimate 800 im Test

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Seit vielen Jahren gehört das Schweizer Unternehmen zu den Aero-Pionieren der Branche und sponsert unter anderem Athleten wie den zweifachen Ironman-Weltmeister Patrick Lange, die Raelert-Brüder und Laura Philipp. Für die neuesten Innovationen hat Swiss Side erneut mit DT Swiss zusammengearbeitet. Nicht zum ersten Mal sind die beiden Firmen mit Sitz in der Schweiz eine Kooperation eingegangen, um schnelle Laufräder im High-End-Bereich zu entwickeln. Erste größerere Neuerung bei den jüngsten Produkten: Ohne Scheibenbremse geht hier nichts mehr. Die Laufräder sind nämlich ganz bewusst nicht mehr auf Felgenbremsen ausgelegt.

Das Material

Die Felgen konnten, da sie nun nicht mehr zwingend auf eine plane Bremsflanke ausgelegt sein mussten, mit einem aerodynamisch besseren Profil konstruiert werden. Auffällig hierbei: das sich wieder nach innen verjüngende und so besser mit dem Reifen abschließende Felgenhorn. Vorn ist dies für 25, hinten für 28 Millimeter Reifenbreite optimiert. Die Innenmaulweite wurde dafür auf 20 Millimeter angepasst. Unser Testsatz war der höchste mit 80 Millimetern Höhe. Von der neuen Generation gibt es den Aero-Laufradsatz auch noch mit 62,5 und 50 Millimetern Höhe. Möglich ist zudem die Wahl unterschiedlich hoher Laufräder für vorn und hinten. Die Idee dahinter: Vorn etwas flacher zu fahren hat nur eine geringe Verschlechterung zur Folge, aber verleiht noch mehr Stabilität beim Lenken. Speziell leichtere und ungeübte Fahrer können davon profitieren.

Die Wahl für unseren Test: die Variante mit 80 Millimetern Höhe.

Bei den Naben wird das Topmodell von DT Swiss verbaut, das im Line-up als 180er-Serie bezeichnet wird. Um Gewicht zu sparen, wurde an allen wesentlichen Teilen wie Flansch, Konen und den Aufnahmen der Centerlock-Bremsscheiben das Material abgespeckt. Der Unterschied zu den Modellen von DT Swiss: Hier wird hinten statt der Zahnscheibe mit 36 Zähnen auf ein etwa einfacheres Modell der Verzahnung zurückgegriffen.

Die Naben drehen sich auf einer 12-Millimeter-Steckachsbasis mit Keramiklagern. Anders als bisher gehören die Achsen ab jetzt immer zum Rahmen und kommen nicht mit den Laufrädern. Zum Aus- und Einbau braucht man einen Inbus oder anderen Hebel. Interessant: Im Lieferumfang sind aber auch Adapter und Schnellspanner für reguläre Aufnahmen mit 100 beziehungsweise 135 Millimetern sowie klassische 5-mm-Schnellspanner enthalten. Man kann also auch noch „ältere“ Rahmen mit diesem Standard verwenden. Dank Technik von DT Swiss funktioniert das alles ohne Werkzeug.

Hightech in Vollendung: die neu entwickelten Speichen von DT Swiss sind wesentlicher Bestandteil bei der Verbesserung der Aerodynamik.

Verbunden werden Nabe und Felge über neuentwickelte Speichen aus dem Hause DT Swiss. Hierbei soll die Aerodynamik und auch die Haltbarkeit durch extrem flächig geschmiedete Modelle Aerolite II und Aero Comp II auf die Spitze getrieben worden sein. Sie sind im Extrem nur 0,7 Millimeter stark und kaltgeschmiedet. Beide Speichenmodelle werden aktuell nur bei diesen und den beinahe baugleichen Laufrädern von DT Swiss verwendet. Ihr Kopf ist ohne Kröpfung im Nabenflansch verbaut und der gesamte Schmiedeprozess dieser Speichen erfordert deutlich mehr Schritte als der von klassischen Messerspeichen – was auch einen höheren Preis zur Folge hat. Laut Swiss Side sind die neuen Speichen aber maßgeblich für die aerodynamischen Verbesserung zu den bisherigen Modellen verantwortlich. Neben Gewicht und Steifigkeit ist genau das bei Laufrädern oft ein Hauptkriterium, wenn es um Neuauflagen geht. Beim Gewicht lag unser Testsatz bei 1.760 Gramm, was angesichts der Höhe und Breite der Felgen sowie den breiteren Steckachsnaben ein guter Wert ist.

Dichten handfest angezogen sofort ab: die Aluminium-Ventile von DT Swiss.

Ein kleines aber feines Detail hinsichtlich der Montage des Tubeless-Systems sind die Alu-Ventile von DT Swiss, die handfest angezogen das System sofort abdichten. Auch schön zu sehen: Die von uns gewählten Tubeless-Reifen „Pro One“ von Schwalbe konnten ohne Reifenheber montiert werden und waren gleich beim ersten Anlauf luftdicht. Daran lässt sich erkennen, dass beide Firmen jahrelang zusammen an der Optimierung von „Tubeless“ für Straßenlaufräder gearbeitet haben.

Der Fahreindruck

Wer etwas mehr wiegt und mit hohen Laufrädern unterwegs ist, wird bei klassischen Felgenbremsmodellen das laterale Ausweichen der Felgen im Wiegetritt kennen, was sich durch leichtes Schleifen an den Bremsgummis äußert. Das gehört bei Scheibenbremsen natürlich der Vergangenheit an. Was bei den Hadron zudem auffiel, ist die hohe Steifigkeit des Gesamtsystems. Das dürfte neben dem neuen Carbon-Layup in erster Linie der Steckachsentechnologie geschuldet sein. Am Hinterbau erhöht sich die Breite mit Scheibenbremsen von 130 auf 142 Millimeter und diesen Unterschied spürt man, zusammen mit den jetzt zwölf Millimetern der durchgehenden Steckachse.

Anpassung bis ins kleinste Detail: Swiss Side bietet auch die Möglichkeit, die Logos farblich an das Rad anzupassen.

Was uns beim Fahren außerdem auffiel, je windiger es wurde: Diese Laufräder sind schnell. Das war bei der Zusammenarbeit und der Expertise der beiden Unternehmen aber auch erwartbar. Beide geben im Bereich CFD, im Windkanal und bei Praxistests seit vielen Jahren ordentlich Gas in diese Richtung. Der Satz hielt auch bei windigen Bedingungen die Spur. Swiss Side bringt hierzu den Begriff „Steering Moment“ ins Spiel, bei dem es darum geht, wie stabil und – eigentlich noch wichtiger – berechenbar sich speziell die hohen Laufräder fahren. Je später und kontrollierter es dem Athleten im schlimmsten Fall das Rad „versetzt“, etwa bei Böen oder wenn ein großes Fahrzeug überholt, desto sicherer ist er unterwegs. Umso mehr, wenn er sich möglichst lange in der Aero-Position befindet und nicht am Basebar greifen möchte. Der Unterschied spiegelt sich dann schnell in Leistungseinbußen im zweistellige Wattwertbereich wider. Der Unterschied von 62,5 auf 80 Millimeter Felgenhöhe hingegen liegt in diesem konkreten Beispiel laut Swiss Side nur bei gut einem Watt bei einer Testgeschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde. Und genau dieses Selbstvertrauen in sich und das Gesamtsystem macht im Triathlon oft den kleinen aber feinen Unterschied, der wiederum zu schnellen Radsplits führt. Gepaart mit der mittlerweile obligatorischen Scheibenbremstechnologie und breiteren Reifen ist man mit den neuen Hadrons für die kommenden Jahre für das Training und den Wettkampfbereich gerüstet und fährt „state of the art“.

Fazit

Swiss Sides Ziel war es, im Vergleich zu den Vorgängern noch aerodynamischere und fahrtstabilere Laufräder zu bauen, die durch Disc und breitere Reifen den aktuellen Stand der Technik abbilden. Bei diesem Vorhaben haben die Schweizer ihre Hausaufgaben gemacht. Die neuen Hadron-Laufräder überzeugten auf ganzer Linie. Nun liegt es nur noch an ein paar großen Radherstellern, mit Disc-Modellen ihrer Triathlonräder nachzuziehen.


Preis/Optionen

Die Aero-Laufräder kosten in allen drei Varianten 2.198 Euro (19%) beziehungsweise 2.143 Euro (16%).

Herstellervideo rund um die Entwicklung der neuen Laufräder

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Mehr Informationen

Weitere Details gibt es auf der Seite des Herstellers.

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Die Berge bereits im Blick

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Es war der erste richtige Regentag auf der Jonas Deichmanns Triathlon rund um Deutschland. Der Morgen begann zunächst mit der Erkenntnis, dass er den Kampf mit den Moskitos in der Nacht erneut deutlich verloren hat. „Ich war total zerstochen und alles hat gejuckt“, sagt er. Die ersten Kilometer des Tages am Fluss entlang hatte der Extremsportler Begleitung einer Triathletin, die für ein ganzes Stück auf der Reise in den Süden dabei war. „Das war total schön und ich hatte auch keinerlei Probleme mit dem linken Fuß.“ Nach 27 Kilometern stand dann die wohlverdiente und etwas längere Mittagspause an, bei der er in einem Café neue Energie tankte.

Suche nach einem trockenen Schlafplatz am Abend

Auf der zweiten Tagesetappe begann es dann ordentlich zu regnen. Das schlechte Wetter begleitete Deichmann bis in die Abendstunden als er in Bad Reichenhall ankam. Motivationsspritze bei den etwas schlechteren Bedingungen war den ganzen Tag über immer wieder der Blick in die Ferne, wo die Alpen nahezu mit jedem Schritt ein bisschen besser zu erkennen waren. „Ich habe jetzt hier noch einmal eingekauft. Mein größtes Problem ist, dass meine Sachen nass sind und ich auf jeden Fall einen Unterschlupf brauche. Die Vorhersagen sind auch nicht allzu gut“, sagt Deichmann. Bei Kilometer 42, kurz vor dem Ende des Tages, wurde er ihm auf der Navigationsapp ein Rastplatz mit einer kleinen überdachten Hütte angezeigt. „Da gehe ich jetzt mal hin und hoffe, dass ich da übernachten kann. Ansonsten hab ich ein kleines Problem mit dem Regen“, sagt er. Wenige Kilometer später wurde er dann fündig. Eine überdachter Rastplatz für Wanderer bot ihm den nötigen Schutz vor dem Regen und gewährleistete eine trockene Nacht.

Unterschlupf für die Nacht . Zum Ende der 23. Etappe ist Deichmann auf der Suche nach einem trockenen Schlafplatz fündig geworden.

Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.

Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmann

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triathlon-Leserbikes #5 – Till Martschink

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Auf dem Markt für Vintage-Rennräder sind sogenannte Scheunenfunde, bei denen plötzlich ein echter Oldtimer auftaucht, der zumindest einen gewissen ideellen Wert hat, sehr selten geworden. Zumal wenn es sich um Räder mit Geschichte handelt. Doch genau solch ein Coup ist Till Martschink mit seinem Nishiki im Bezug auf Triathlonräder gelungen. Der Rahmen seines Rades, so erzählt er, sei nämlich Teil eines der bedeutendsten Rennen der Triathlongeschichte gewesen, dem Iron War von 1989. Bevor sich an jenem denkwürdigen Tag auf Hawaii Mark Allen und Dave Scott ihr legendäres Laufduell lieferten, war es Wolfgang Dittrich, der das Radfahren bestimmte und als Erster in die Wechselzone fuhr. Auf eben jenem Nishiki, das nun Till Martschink durch die zweite Disziplin trägt.

Windschnittige Vintage-Teile

An das Rad gekommen ist er über Dittrichs Schwester, als diese ihren Keller ausmisten wollte, in dem immer noch Material ihres Bruders lagerte. Dazu gehörte neben diversen Anbauteilen eben auch besagter Rahmen der japanischen Schmiede, die in den 80ern durch Rose vertrieben wurde, den Till günstig erstehen konnte und mit zeitgemäßen Komponenten wieder renntauglich machte. Es handelt sich dabei um eine Konstruktion aus Carbon-Rohren, die mit Stahlmuffen zusammengehalten werden. Die Highlights sind der Aero-Lenker mit Drehschalthebel und die frühen Dura-Ace-Komponenten, wie etwa die ­AX-Aero-Bremsen und die für Vorwärtsversatz modifizierte Sattelstütze der gleichen Serie, mit denen die Japaner damals Vorreiter in Sachen Windschnittigkeit waren. Zum Einsatz kam der neu aufgebaute Klassiker bislang nur auf der olympischen Distanz, doch Till kann sich durchaus vorstellen, auch längere Formate mit ihm zu bestreiten.

Autogrammkarte aus dem Jahr 1989: Wolfgang Dittrich auf dem japanischen Rad von Nishiki.

Der Artikel zu den Leserbikes ist in der triathlon 173 erschienen.

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Im Kampf gegen Moskitos und die Monotonie

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Die Nacht hat Jonas Deichmann an einem außergewöhnlichen Platz verbracht. An einem Golfplatz hatte er am Abend zuvor ein kleines Häuschen gefunden, in dem er sich häuslich einrichten konnte. „Das war super. Dort habe ich wunderbar geschlafen“, sagt er. Früh morgens ging es dann auf die 22. Etappe. Auf den ersten Kilometern machte Deichmann bis nach Burghausen ordentlich Tempo und belohnte sich in der Kleinstadt direkt an der österreichischen Grenze mit einem Frühstück. Und auch ein kleines touristisches Programm absolvierte er vor Ort gleich mit: „Dort gibt es eine richtig schöne Burg mit einem See davor. Da bin ich auch einmal durchgelaufen. Das war toll“, sagt er. Bis zum Mittag hatte Deichmann dann mit knapp 25 Kilometern bereits mehr als einen Halbmarathon in der Tasche. Leider machte sich der linke Fuß in den Morgenstunden erneut ein wenig bemerkbar: „Ich hatte wieder etwas Probleme. Das wurde nach der längeren Pause Gott sei Dank wieder besser.“

Optimaler Platz für eine Nacht: In diesem Häuschen an einem Golfplatz hatte Jonas Deichmann eine erholsame Nacht – ganz im Gegensatz zu der darauffolgenden.

Große Vorfreude auf die Alpen

Nach einer deftigen Portion Käsespätzle ging es am Nachmittag weiter am Fluss entlang. Mittlerweile ist nicht mehr der Inn Deichmanns stetiger Begleiter, sondern die Salzach, ein rechter Zufluss des Inns. 43 Kilometer standen dann am Ende des Tages auf der Uhr. Auch wenn die vergangenen Tage streckentechnisch relativ einfach und flach waren und Deichmann somit ordentlich Kilometer sammeln konnte, freut er sich jetzt bereits wieder auf etwas mehr Abwechslung. „Immer flach am Fluss entlang ist schön, aber es ändert sich halt recht wenig“, sagt er. Bevor der 33-Jährige den passenden Schlafplatz für die Nacht gefunden hatte, musste er noch mit unzähligen Moskitos den Kampf aufnehmen. „Jedes Mal, wenn ich kurz angehalten bin, sind die Moskitos sofort auf mir gewesen. Ich musste dann sehr lang suchen, bis ich einen Platz gefunden hatte“, sagt er. Um den summenden und stechenden Plagegeistern zu entkommen, entfernte sich Deichmann etwas vom Flussufer und suchte sich einen Platz im Wald. Doch auch das brachte nur wenig Besserung: „Wirklich geschlafen habe ich letzte Nacht nicht. Es waren trotzdem einfach noch zu viele Moskitos, die mich gepiesackt haben“, so das Fazit nach der Nacht. Doch sowohl die Monotonie als auch die Moskitos waren am nächsten Morgen schnell vergessen: Mit Blick auf die Alpen hatte er das nächste Etappenziel bereits vor Augen.  

Kurze Rast am Fluss: Mittlerweile ist die Salzach Deichmanns stetiger Begleiter.

Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.

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Mit großen Schritten in Richtung Alpen

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Als Jonas Deichmann am Morgen der 21. Etappe wach wurde, hatte er bereits ein klares Ziel vor Augen: Das Gasthaus von Karl Wimmer, der ihn am Vortag auf ein Mittagessen eingeladen hatte. Den Extremsportler Deichmann und die Gaststätte von Wimmer, Ironman-70.3-Vizeweltmeister aus dem Jahr 2014, trennten nach dem Aufbruch am frühen Morgen noch knapp 26 Kilometer. „Am Morgen hatte ich noch Begleitung von ein paar Leuten auf dem Fahrrad. Es war eine schöne und flache Strecke direkt am Inn entlang“, sagt Deichmann. Einziger Wermutstropfen an diesem Vormittag waren leichte Schmerzen im linken Fuß, die sich am Nachmittag aber glücklicherweise nicht mehr so stark bemerkbar machten.

Erneut 50-Kilometer-Marke geknackt

Den Mittag verbrachte Deichmann dann in Simbach im Gasthof „Wimmer Weißbräu“, wo es Geschnetzeltes mit Spätzle gab. Nach einer kleinen Mittagspause bekam er dann noch vom Gastwirt und dessen Freunden, die auch allesamt Triathleten sind, Geleitschutz für rund zehn Kilometer. Anschließend ging es für Deichmann allein weiter, bis er wieder die 50-Kilometer-Marke für den Tag geknackt hatte. Nach getaner Arbeit gab es dann die nahezu obligatorische Abend-Pizza. „Jetzt werde ich mir noch einen kleinen Schlafplatz in den Büschen suchen“, sagt Deichmann, der ein positives Resümee am Ende des Tages zieht. „Es läuft gut. Ich hoffe, dass ich die kleinen Wehwehchen am linken Fuß in den Griff bekomme.“ Noch knapp zwei Tage geht es nun für Deichmann mit einem ähnlichen Laufprogramm weiter. Dann rufen wieder die Alpen mit einigen Höhenmetern auf den 33-Jährigen.

Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.

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Carbonschuhe im Labortest

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Dass es ab einem gewissen ­Level nicht nur darum geht, das Maximum aus sich selbst, sondern auch aus seinem Equipment herauszuholen, ist mittlerweile völlig normal. Die Materialschlacht gehört im Triathlon dazu. Doch bis vor drei Jahren machte sie – jedenfalls in diesem Ausmaß – noch Halt vor der dritten Disziplin. Mittlerweile ist das anders. Wer die neusten Technologien nicht ausreizt und sich keine Gedanken um die Laufschuhwahl macht, lässt im Vergleich zur Konkurrenz und zu den eigenen Möglichkeiten wertvolle Minuten liegen. Dass sich diese Unterschiede zwischen zwei Schuhen mit ähnlicher Bauweise nicht nur im Sekundenbereich befinden, sondern über die Marathondistanz eine Differenz von bis zu 20 Minuten ausmachen können, haben wir anhand von umfangreichen Labortests mit sieben unterschiedlichen Modellen feststellen können. An drei Testpersonen aus drei unterschiedlichen Leistungsklassen haben wir sechs verschiedene Carbonlaufschuhe mit ähnlicher Technologie und einen klassischen Trainingsschuh als Referenz im Vergleich getestet und dabei aufschlussreiche Ergebnisse erhalten, die mögliche und begründbare Rückschlüsse auf Verallgemeinerungen des neuen Schuhkonzepts zulassen. Aus den Laborergebnissen in Kombination mit der Wahrnehmung der Probanden ergeben sich Schlussfolgerungen, über die es sich zu diskutieren lohnt.

Ende des Nike-Monopols nach drei Jahren

Ausschlaggebend für die Entwicklung der neuen Technologie ist ursprünglich der „Zoom ­Vaporfly 4%“. Der erste Schuh mit diesem Konzept, den Nike zeitgleich mit dem ­„Breaking-2-Projekt“ am 7. Mai 2017 in Monza herausbringt. Die vier Prozent stehen nach Aussage des Laufschuhherstellers aus Oregon für eine verbesserte Laufökonomie von vier Prozent, erstmals zusammengefasst in einer eigenen, in Fachkreisen äußerst kontrovers diskutierten Studie. Das bedeutet allerdings nicht, dass man vier Prozent schneller läuft, sondern bei gleicher Geschwindigkeit durch die Schuhwahl vier Prozent weniger Sauerstoff benötigt. Dieser versprochene Effekt entpuppt sich nicht nur als gelungene Marketingstrategie, sondern bestätigt sich – in unterschiedlichem und individuellem Ausmaß – durch eine Vielzahl von Tests, Studien und die Leistungen zahlreicher Profiathleten, aber auch Amateure.
Nachdem Nike die Entwicklung und das Angebot der neuen Technologie mit weiteren Folgemodellen über drei Jahre fast ausschließlich für sich beansprucht, ist das Angebot mittlerweile vielseitig und breit gefächert. Nun haben fast alle großen Hersteller ein Modell mit vergleichbarer Technologie im Angebot. Das Interessante: Auch wenn das Konzept bei jedem dieser Schuhe auf dem gleichen Prinzip beruht, wird es immer etwas anders umgesetzt. Diese teilweise kleinen Unterschiede in der Bauweise sind mess- und spürbar: in der Laufökonomie , aber auch im Laufgefühl des jeweiligen Athleten. Bei einer Auswahl von mittlerweile weitaus mehr als zehn verschiedenen Modellen führt das zu folgender Frage: ­Worin genau bestehen die Unterschiede zwischen den einzelnen Schuhen und wie machen sie sich in der Performance bemerkbar? Ob es tatsächlich einen Schuh gibt, der allgemeingültig für ganz verschiedene Athleten am besten funktioniert, oder ob es bei einem Vergleich ganz unterschiedliche individuelle Sieger und Ranglisten gibt, sind dabei die entscheidenden Fragen, denen wir im Labor auf den Grund gehen wollen.

Wie die Tests im Labor abliefen und welche eindeutigen und überraschenden Ergebnisse dabei herauskamen, lest ihr in der triathlon 182. Die Ausgabe ist noch eine Woche erhältlich.

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Sommerhitze in Hamburg statt Tokio

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Der Sommer ist da, noch ohne Triathlon: Dafür erobern die Triathleten die Tartanbahnen. Auch Podcaster Simon Borat Müller, der sich am Samstagabend in Hamburg einen Lebenstraum erfüllte, und Laura Lindemann, der gleiches in Braunschweig verwehrt geblieben ist. Frank Wechsel und Nils Flieshardt schwitzen sich durch das wöchentliche Update der Triathlonszene.

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Ironman Austria-Kärnten findet 2020 nicht mehr statt

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Ende April hatte der Veranstalter den Ironman Austria-Kärnten, eines der größten Rennen der Marke in Europa, vom 5. Juli auf den 20. September verschoben. Zu diesem Zeitpunkt sei man noch zuversichtlich gewesen, dieses Jahr ein außergewöhnliches Rennerlebnis bieten zu können, heißt es in der Pressemitteilung am Dienstagnachmittag. Aufgrund der weiterhin ungewissen Lage rund um das Coronavirus und nach weiteren Gesprächen mit den lokalen Behörden müsse man nun bestätigen, dass das Rennen 2020 nicht mehr stattfinden könne. Der neue Termin für den Wettkampf ist der 4. Juli 2021. Darüber, welche Möglichkeiten es für die gemeldeten Athleten des Ironman Austria-Kärnten nun gibt, machte Ironman in der Pressemitteilung keine Angaben.

Traditionsrennen in Podersdorf schnell ausverkauft

Rund dreieinhalb Autostunden nordöstlich von Klagenfurt soll am ersten Septemberwochenende hingegen ein großer Triathlonwettkampf stattfinden. Der Austria Triathlon Podersdorf hat von den Behörden „grünes Licht“ bekommen. Die 33. Auflage, bei der die Teilnehmer von der Sprint- bis zur Langdistanz vom 4. bis 6. September an den Start gehen können, war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.


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Mit netter Begleitung und Pizza-Power am Inn entlang

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Bis Deichmann den Tag genießen konnte, musste er zuvor noch eine nicht ganz einfache Nacht überstehen: „Ich habe nicht so gut geschlafen, weil ich einfach hungrig war. Aber am Morgen habe ich mir dann im Supermarkt erst einmal den Bauch vollgeschlagen.“ Auf knapp 15 noch leicht hügeligen Kilometern ging es los in Richtung Passau, wo bereits die lokale Tageszeitung für einen Interviewtermin bereitstand. Am Eingang der Redaktion warteten außerdem zwei Sportstudenten, die Deichmann nach dem Pressegespräch für rund 17 Kilometer begleiteten. Die Laufstrecke am Inn entlang war ein angenehmes Kontrastprogramm zu den Kletterpartien der vergangenen Tage: „Es war alles komplett flach und es gab einen schönen Schotterweg immer direkt am Inn entlang. Auf dieser Strecke konnte ich sehr gut meinen Rhythmus finden und Tempo aufnehmen“, sagt Deichmann.

Die erste Begleitung für den Tag: Zwei Sportstudenten sind mit Jonas Deichmann rund 17 Kilometer am Inn entlang unterwegs.

Zwei Pizzas, ein Eis und ein Vizeweltmeister

Mittags gab es nach dem Verpflegungsdilemma vom Wochenende zur Belohnung eine Pizza. Abends gönnte sich Deichmann eine weitere. Auch ein Eis stand auf dem Speiseplan des Extremsportlers. „Ich komme wieder zu Kräften“, scherzt er. Am Nachmittag bekam der 33-Jährige noch Begleitung von Triathlet Karl Wimmer, der 2014 bei der Ironman-70.3-WM in Las Vegas Vizeweltmeister ist seiner Altersklasse (AK40–44) geworden ist. Von Wimmer gab es zudem eine Einladung in sein Gasthaus in Simbach am Inn, 24 Kilometer entfernt von Deichmanns Standort am Abend der 20. Etappe. Mit dem Tag war er mehr als zufrieden. Erneut konnte der 33-Jährige mehr als 50 Kilometer verbuchen. „Ich konnte wieder beschwerdefrei laufen und fühle mich stark.“ Lediglich die Hitze ist an diesem Tag ein kleineres Hindernis, das Deichmann jedoch damit umgeht, dass er morgens früh startet und mittags dann eine längere Pause einlegt. So soll dann auch das Programm der kommenden Tage aussehen: Viele Kilometer am Inn entlang, Hitzepausen am Mittag und abends noch ein paar Meter machen. Knapp 150 Kilometer ist Deichmann noch im Flachland unterwegs, ehe wieder die ersten Höhenmeter bei Berchtesgaden warten.

Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Abenteuer. Per Livetracker ist seine Route über seine Website jonasdeichmann.com zu verfolgen. “Der Tracker sendet alle fünf Minuten meine Position. Wer ein Stück der Strecke mit mir zusammen Radfahren oder Laufen möchte, kann das gern tun. Ich freue mich über Begleitung”, so Deichmann.

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Mit dem Stryd die Laufleistung optimieren

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Die Aktion ist abgelaufen.

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  • Leistungsanteile für Antrieb und Haltung
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  • Vertikale Oszillation 
  • Federkraft der Beine
  • Geschwindigkeit
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