Neue Saison, neues Material: Anne Haug ist nicht nur mit neuen Farben unterwegs, sondern hat eine ganze Reihe an neuem Equipment im Einsatz. So startet die Weltmeisterin zum Beispiel mit einem neuen Helm ihres Ausrüsters Ekoi und auch der Einteiler von HUUB ist neu in ihrer Renntasche. Gut zu sehen: In den wichtigen Bereichen an Armen und Schultern, auf die der Wind trifft, sorgt eine waffelartige Struktur dafür, dass der Luftstrom aerodynamisch günstig weitergeleitet wird. Der Anzug ist eine Sonderanfertigung, die auf dem HUUB „Anemoi+ Aero Tri Suit“ basiert. Zwischen den Läufen nehmen die Aero-Experten immer wieder kleine Änderungen vor, um danach deren Auswirkungen auf den Gesamtwiderstand zu messen. Während der Messung tritt Anne Haug in die Pedale. Nur so ist eine realistische Abbildung des Widerstands möglich, da die Position in der echten Welt ja auch nicht statisch ist. Sensible Instrumente messen die Luftdruckveränderungen, die sich hinter Haug durch das Gesamtpaket ergeben. Daraus lassen sich Schlüsse ziehen, ob eine Veränderung einen positiven oder negativen Effekt hat. Jean-Paul Ballard vom Aero-Dienstleister Swiss Side ist der Mann, dem zahlreiche Profis vertrauen, wenn es um die Aero-Optimierung von Material und Position geht. Das Videobild des Kopfes wird auf den Boden vor der Athletin projiziert. So kann sie während der Messung stets überprüfen, ob sie die vorgesehene Haltung eingenommen hat. Das ist wichtig, da schon minimale Abweichungen das Ergebnis verfälschen könnten. Letzter Lauf geschafft. Anne Haug setzt auf ein modernes Helmprofil mit abgeschnittenem Schweif. Momentan trägt sie den serienmäßigen „Koina“, es existiert jedoch schon eine Variante, an der Anne Haug mitarbeiten konnte und die später im Jahr zum Einsatz kommen soll. In der Kommandozentrale lassen unfassbar lange Zahlenreihen die Rechner sprichwörtlich glühen … … während Anne Haug ohne Winterkleidung frösteln würde. Da die aufgedruckte Reifenbreite je nach Reifen-Felgen-Kombination nicht immer der Realität entspricht, wird akribisch nachgemessen. Aktuell setzt Anne Haug auf den schnellsten Schlappen von Schwalbe und das Topmodell von DT Swiss. Auch eine für Anne Haug komplett neue Rennmaschine kommt an diesem Testtag auf den Prüfstand. Bislang bestritt Anne Haug ihre Mittel- und Langdistanzen mit dem Cervélo „P5“. Hier testet sie das auffällige Triathlonmodell „PX“, um für bestimmte Kurse ein zweites Set-up zur Verfügung zu haben. Ob wir Anne Haug künftig auf dem mit allerlei Stauraum ausgestatteten Aero-Flaggschiff ihres Ausrüsters sehen werden, entscheiden mit Sicherheit auch die Erkenntnisse aus dem Windkanal am Bodensee.
Fotos: DT Swiss