Jonas Deichmann kommt gut voran, seine Leistungen in den einzelnen Disziplinen sind konstant und er fühlt sich fit. Und auch der Support bei seinem Langdistanzprojekt ist ungebrochen groß. Sogar die Polizei ist mit dabei.
Jonas Deichmann ist wieder auf den Strecken der Challenge Roth unterwegs. „Heute ist Tag 100, endlich dreistellig“, erzählt er auf dem Weg zum Schwimmstart am Freitagmorgen. Die vergangene Woche lief gut für den Abenteurer. „Es waren einige heiße Tage dabei. Vermutlich noch einmal die letzte Hitzewelle mit so 33 und 34 Grad“, sagt er. Deichmann haben die hohen Temperaturen jedoch nichts ausgemacht. Im Gegenteil, ihm geht es „die letzten Tage super“. Beim Schwimmen hat er sich noch einmal um drei bis vier Minuten gesteigert, sodass er die erste Disziplin mittlerweile konstant nach rund 1:09 Stunden beendet, ohne sich dabei zu sehr auszupowern. „Das ist saugeil“, resümiert Deichmann. „Wenn man überlegt, wo ich vor einem halben Jahr noch stand.“
99 Marathons ohne zu gehen
Nicht ganz so optimal wie das Schwimmen läuft die zweite Disziplin auf dem Rad. „Da fehlt mir nach wie vor der richtige Punch“, erklärt er. Große Probleme habe Deichmann jedoch nicht. Er absolviert die täglichen 180 Kilometer konstant. Konstanz ist auch das Stichwort beim Marathon, dem „Läufchen“. Die Zeiten, in denen der 37-Jährige den Marathon absolviert, liegen in einem Bereich von viereinhalb Stunden plus minus fünf Minuten. „Nach wie vor bin ich noch kein einziges Mal gegangen“, erzählt Deichmann. Bisher hat er insgesamt 4.177,8 Kilometer joggend zurückgelegt. „Das will ich auch die nächsten 20 Tage noch so durchziehen.“ Es werde allerdings immer schwieriger, noch bei Tageslicht anzukommen, berichtet er.
Auch der Support, den Deichmann erfährt, ist ungebrochen. „Hier sind wahnsinnig viele Leute dabei, über alle drei Disziplinen.“ Schon morgens beim Schwimmen hat er Begleitung. Auf dem Rad fuhren am gestrigen Donnerstag mehr als 50 Personen mit. So viele, dass schon mehrere Gruppen mit Abständen dazwischen gebildet werden mussten, um den Verkehr nicht zu behindern. Und auch der Marathon ist nach wie vor beliebt, genauso wie die volle Distanz. „Gestern hatten wir zum Beispiel neun Langdistanzler“, erzählt Deichmann. Noch mehr waren es am Wochenende. „Da haben wir teilweise mehr als zehn Kandidaten, die es probieren. Es schaffen aber natürlich nicht alle.“ Am Kanal, zwischen Kilometer 20 und 25 gebe es eine „Todeszone“, wie Deichmann es nennt. „80 Prozent von denen, die es nicht schaffen, steigen in dem Abschnitt aus.“ Warum, weiß er nicht genau. „Vielleicht, weil es da so kalt ist, oder so monoton“, vermutet er.
Mit der Sondereinheit auf der Strecke
Mit Michael hat Jonas Deichmann den ersten Athleten gefunden, der ihn vier Tage in Folge begleitet hat. „Michael hat vor 15 Jahren seinen letzten Triathlon gemacht“, erzählt Deichmann. „Dann hat er erst für einen eingeschlagen, dann hat er auf zwei erhöht und jetzt hat er tatsächlich vier durchgezogen. Das finde ich saugeil.“ Auch dreifache und doppelte Teilnahmen gibt es immer mehr, ein Athlet ist extra für zwei Teilnahmen aus Italien angereist. Doch nicht nur erfahrene Athletinnen und Athleten begleiten den Abenteurer, auch Langdistanz-Rookies wagen sich mit ihm auf die insgesamt 226 Kilometer lange Strecke. „Hier geht es gerade richtig ab.“
Für ein weiteres Highlight sorgte in der vergangenen Woche die Polizei. Zur Absicherung wird die „Läufchen“-Gruppe von zwei Polizeifahrrädern begleitet, die die Strecke absichern und den Verkehr regeln. Und auch eine Gruppe Polizisten einer bayerischen Spezialeinheit ließen es sich nicht nehmen, Deichmann zu begleiten. „Das USK aus Nürnberg ist mit 30 Mann mitgelaufen. Am Ende haben sie sogar noch im Tauziehen ausgetragen, wer die Startnummer bekommt“, erzählt Deichmann.
Wer Jonas Deichmann per Livetracker verfolgen möchte, kann das auf der Website des Abenteurers an jedem der 120 Tage seiner Challenge tun. Begleitung auf der Strecke ist ebenfalls willkommen. Damit nichts schiefläuft, hat er Regeln und Hinweise für Begleiter auf seiner Homepage zusammengefasst.