Eine Stressfraktur an der Hüfte zwang Lucy Charles-Barclay dazu, die Saison 2022 umzuplanen. Auch das Sub8-Projekt Anfang Juni auf dem Lausitzring musste die Britin absagen. Doch es gibt Ersatz aus dem eigenen Land. Wie der Veranstalter bekannt gab, wird Katrina Matthews an der Seite der Schweizerin Nicola Spirig den Versuch wagen, die 226 Kilometer einer Langdistanz unter acht Stunden zu finishen. Für Spirig wird das Projekt die letzte große Herausforderung vor dem Karriereende sein.
„Ich bin ein relativer Neuling in diesem Sport, und die Langdistanz ist sicherlich eine, bei der Erfahrung von großem Nutzen ist“, sagt Katrina Matthews, die vom deutschen Coach Björn Geesmann trainiert wird. Deswegen glaube sie, dass viele sie nicht für die richtige Kandidatin für das Projekt hielten. „Als ich jedoch von dem Versuch hörte, wollte ich sofort dabei sein. Er hat mein Interesse geweckt, sowohl in intellektueller als auch in körperlicher Hinsicht. Ich betrachte meine sportlichen Bemühungen als eine Fallstudie für ständiges Lernen und Verbessern. Ich habe noch kein Plateau bei meinen körperlichen Verbesserungen in irgendeinem Bereich gefunden, und diese Entwicklung hält mich an der Grenze der Leidenschaft und Motivation für absolute Spitzenleistungen“, sagt sie.
Trainingsblock mit dem Pacer-Team
Matthews wird aktuell auf Platz sechs der PTO-Weltrangliste geführt. Zuletzt bewies sie ihre Stärke beim Ironman 70.3 Lanzarote, als sie nach 4:17:45 Stunden vor Weltmeisterin Anne Haug als Siegerin über die Ziellinie lief. Auch der Sieg beim Ironman UK, Platz zwei beim Ironman Tulsa sowie Platz vier bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft und beim Collins Cup stehen im vergangenen Jahr in ihrer Bilanz. „Kat ist eine Weltklasse-Athletin, die ich in den letzten Jahren mit großem Interesse beobachtet habe. Sich selbst und ihren ‚Stamm‘ von Pacern in so kurzer Zeit zusammenzutrommeln, ist keine leichte Aufgabe, aber sie war bereit und vorbereitet“, sagt Chris McCormack, Vorstandsmitglied beim Veranstalter Phoenix Foundation. „Kat ist seit Langem mit dem Sub8-Projekt verbunden: Sie war bereits in frühen Gesprächen mit Lucy als Teil ihres Teams und hat in den letzten sechs Monaten mit vielen der Pacer einen großen Trainingsblock absolviert. Dies war ein perfekter Übergang in die Rolle der Rennleitung. Ich bin gespannt, wie sie das Puzzle Sub8 angehen wird und welche neue Rennstrategie sie in ihrem Bestreben, die Erste zu sein, die das Unmögliche überwindet, einbringen wird.“
Auch wenn Lucy Charles-Barclay auf eine Teilnahme am Projekt verzichten muss, gehört sie weiterhin zum Team. Als Kommentatorin des globalen Produktionsteams wird sie am Renntag vor Ort sein und ihre Expertise einbringen. „Ihre Reise in der Vorbereitung und die Einblicke, die sie in die Rennen ihrer Kollegen geben kann, werden unsere Berichterstattung auf ein neues Niveau heben. Das ist etwas, was niemand sonst hätte leisten können“, sagt McCormack.