Jeweils 20 Athletinnen und Athleten sollen bei jedem Rennen der T100-Tour an den Start gehen. Pro Starterfeld gibt es vier sogenannte Hotshots, die nicht auf Grundlage ihrer Ranking-Platzierung qualifiziert sind. Wir stellen die acht Athleten vor.
Die Starterlisten für die T100 Triathlon World Tour setzen sich aus hoch gerankten, und somit automatisch qualifizierten Athletinnen und Athleten sowie den Hotshots und Wildcards zusammen. Letztere werden für jedes Rennen neu von der PTO vergeben – je nachdem, wie viele Startplätze aufgrund von Absagen frei werden. Die sogenannten Hotshots gehören zur Stammbesetzung, allerdings nicht auf Grundlage einer hohen Position im PTO-Ranking. Ausschlaggebend für die Veranstalter war vielmehr, ob die betreffende Person das Potenzial mitbringt, für spannende Rennverläufe zu sorgen und die Dynamik zu beeinflussen.
Flora Duffy
Um Flora Duffy und ihre Relevanz für die T100-Rennen vorzustellen, genügt ein Wort: Olympiasiegerin. Über die 100-Kilometer-Distanz konnte die 36-Jährige bereits Erfahrungen sammeln: 2022 belegte sie bei den PTO US Open den sechsten Platz. Als letztes Rennen steht für Duffy die Ironman-70.3-WM im gleichen Jahr zu Buche. Eine Knieverletzung bremste die Athletin von den Bermudas aus, sodass sie das Olympia-Testevent in Paris nicht beenden konnte. Aufgrund dieser langen Wettkampfpause steht hinter dem Leistungszustand Duffys ein Fragezeichen. Ist die Verletzung jedoch vollständig auskuriert, steht außer Frage, dass sie maßgeblich zur Renndynamik beitragen kann. Bis es so weit ist, werden jedoch noch einige Monate vergehen, denn die Olympischen Spiele stehen zunächst im Vordergrund. Dadurch ist Flora Duffy allerdings von der Ausnahmeregelung betroffen, bei der Olympiastarter lediglich drei reguläre T100-Rennen sowie das Finale absolvieren müssen.
Taylor Spivey
Taylor Spivey ist bislang auf der Kurzdistanz zu Hause, sie steht bei der T100-Tour vor ihrem ersten Auftritt über das längere Format. Der Fokus liegt bei der 32-Jährigen allerdings erst einmal auf den Olympischen Spielen. Für diese ist sie bisher nicht qualifiziert und muss sich ihren Platz im US-Team noch sichern. Beim olympischen Test-Event wurde Spivey Zehnte, das Grand Final der WTCS beendete sie auf Platz 16. Als starke Schwimmerin dürfte die gebürtige Kalifornierin bereits in der ersten Disziplin Akzente setzen und für einen schnellen Start sorgen.
Lucy Byram
Als 25. des PTO-Rankings fällt Lucy Byram nicht unter die Grenze der automatisch Qualifizierten. Die Britin hat allerdings bereits mehrfach bewiesen, dass ihr das 100-Kilometer-Format liegt. Die US Open beendete sie im vergangenen Jahr auf Platz vier. Außerdem konnte sie Siege bei der Challenge Wales, der Challenge Puerto Varas sowie dem Clash Miami verbuchen. Dort kehrt die 24-Jährige nun als Hotshot des ersten T100-Rennens zurück und wird auf dem Homestead Miami Speedway erneut ihre Stärken unter Beweis stellen wollen. Byram ist die einzige Hotshot-Athletin, die bereits das erste Rennen der T100 in Angriff nimmt.
Amelia Watkinson
Die Neuseeländerin Amelia Watkinson ist eine der Athletinnen, die man als Mitteldistanz-Spezialistin bezeichnen kann. Allein deshalb ist sie auch für die 100 Kilometer stark einzuschätzen, wobei sie dabei bislang nicht über Platz acht bei den Asian Open im vergangenen Jahr hinauskam. Ansonsten beendete sie 2023 fünf von zehn Mitteldistanz auf Rang eins oder zwei. Auch zwei Langdistanzen hat die 32-Jährige bereits absolviert, die letzte erst am vergangenen Wochenende beim Ironman New Zealand, wo sie Fünfte wurde. Diese Belastung ist auch der Grund, warum Watkinson beim T100-Auftakt fehlen wird.
Rico Bogen
Ein bisschen wie der Phönix aus der Asche erschien Rico Bogen im vergangenen Jahr auf der Bildfläche des Profitriathlons. Nach Platz vier beim anspruchsvollen Ironman 70.3 Lanzarote folgten unter anderem der Sieg beim stark besetzten Ironman 70.3 Kraichgau sowie als Höhepunkt der Titel bei der Ironman-70.3-WM in Lahti. Im Ranking liegt der 23-Jährige derzeit auf Platz 26, was in erster Linie an der geringen Anzahl der eingebrachten Rennen liegt. Dass er als amtierender Ironman-70.3-Weltmeister eine große Rolle bei seiner T100-Premiere spielen kann, steht außer Frage. Und das wird auch die Konkurrenz vermutlich auf dem Schirm haben.
Alistair Brownlee
Dass der zweifache Olympiasieger Alistair Brownlee für spannende Renndynamiken sorgen kann, hat er bereits mehrfach bewiesen. Bisher machte der 35-Jährige von Beginn an Alarm und war oftmals als Führender in der TV-Übertragung zu sehen. Allerdings musste er dann ebenso oft seinem nahezu aberwitzigen Tempo beim Laufen Tribut zollen, sodass es im vergangenen Jahr nie für einen Sieg reichte. Bei den PTO European kam Brownlee als Sechster ins Ziel. Seinen Einstand feiert der Brite in diesem Jahr beim ersten Event der T100-Tour in Miami.
Javier Gomez
Flammt eine alte Rivalität wieder auf? Diese Frage könnten sich die Verantwortlichen der PTO gestellt haben, als sie neben Alistair Brownlee auch Javier Gomez als Hotshot benannten. Der Spanier gehört ebenfalls zur „alten Garde“ der Kurzdistanzler und bereits zahlreiche Siege auf der Mitteldistanz auf der Habenseite – inklusive zwei Ironman-70.3-Weltmeistertiteln aus den Jahren 2014 und 2017. Ob der mittlerweile 40-Jährige auf der kürzeren Distanz mit der teils deutlich jüngeren Konkurrenz mithalten kann, bleibt abzuwarten. Seinen Start in Miami sagte Gomez aufgrund einer Virusinfektion ab.
Marten Van Riel
3:26:05 Stunden. Das ist die derzeitige Weltbestzeit auf der Mitteldistanz, aufgestellt von Marten Van Riel beim Ironman 70.3 Dubai im Jahr 2022. Im vergangenen Jahr ging der Belgier bei zwei 70.3-Rennen an den Start, beide beendete er mit einem Sieg. Damit ist klar, was ihn als Hotshot-Athleten qualifiziert. Bis er seine Stärke beim 100-Kilometer-Format demonstrieren kann, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Am Wochenende des T100-Rennens in Miami steht der 31-Jährige beim Auftakt der World Triathlon Championship Series in Abu Dhabi an der Startlinie, auch danach steht zunächst alles im Zeichen seiner dritten Olympia-Teilnahme. In der zweiten Saisonhälfte dürfte Marten Van Riel dann heißer Siegkandidat für die Events der T100 Triathlon World Tour sein.