Wenn die Triathlonsaison beginnt, steht auch das Training im Freiwasser immer häufiger auf dem Plan. Häufig ist dies mit hohem Zeitaufwand und noch niedrigen Wassertemperaturen verbunden. Wir geben Tipps, wie du im Becken für das Schwimmen im offenen Gewässer trainieren kannst.
Trübes Wasser, keine Wenden und keine Leinen. Freiwasser ist anders als das Schwimmen im Becken. Und das muss trainiert werden, damit du im See, Meer oder wo du sonst schwimmst, nicht von null anfangen musst. Schließlich ist die Freiwassersaison begrenzt und die Vorbereitung darf ruhig schon im Becken beginnen.
Hilfe für die Orientierung
Schwimmen in der Halle ist einfach, Fliesen, Leinen und sogar die Decke bieten Anhaltspunkte und sorgen dafür, dass geradeaus Schwimmen kein Problem ist. Das ist im Freiwasser anders, wenn diese Orientierungspunkte fehlen. Dazu kommt, dass das Wasser meistens trüb ist, oft sieht man nicht mal die eigene Hand beim Eintauchen. Um keine Schlangenlinien zu schwimmen, ist es daher wichtig, sich auf die eigenen Züge verlassen zu können.
- 400 Meter Kraul, schließe immer mal wieder für fünf bis zehn Züge die Augen und versuche, trotzdem nicht quer über die Bahn zu schwimmen.
- Hast du viel Platz (und bestenfalls einen Trainingspartner), kannst du deine Schwimmbrille mit Wattepads auskleiden oder die Augen komplett schließen und eine Bahn schwimmen. Bitte deinen Trainingspartner, etwas aufzupassen und dir Bescheid zu geben, bevor du gegen die Wand oder einen anderen Badegast schwimmst.
- Um im Freiwasser auf dem richtigen Weg zu bleiben, musst du hin und wieder den Kopf nach vorn anheben und deinen Kurs überprüfen. Im Becken kannst du das trainieren, indem du (vorausgesetzt es ist nicht viel los) diagonal durchs Becken auf einen bestimmten Punkt, etwa den Startblock, zuschwimmst. Wichtig ist, dass du diese Übung so schwimmst, dass dir die Beckenmarkierungen keine zusätzliche Orientierung bieten.
Lage, Lage, Lage
Den Überblick zu behalten, ist im Freiwasser von besonderer Bedeutung. Gerade bei langen Strecken kann es sinnvoll sein, taktisch zu schwimmen. Um zu wissen, wo die Gegner sind, wie sich das Feld hinter einem verhält oder auch in Notfallsituationen wie einem Krampf sollte man sich beim Schwimmen auf den Rücken drehen können. Deswegen solltest du das in dein Training einbauen. Dafür bieten sich Übungen wie Rollmops an, bei denen du nach drei, fünf oder sieben Zügen von Kraul zu Rücken wechselst, ohne dabei die Schwimmbewegung zu unterbrechen. Wechsel immer mal wieder die Drehrichtung, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Keine Wand, keine Wende
Lange Strecken im Becken sind kein Problem für dich? Sehr gut, aber ohne Wenden und Abstoß im Freiwasser zu schwimmen, ist trotzdem etwas anderes. Jeder Abstoß und jede Gleitphase im Becken bieten die eine kurze Pause, die du im offenen Gewässer nicht hast. Das macht sich mit der Zeit bemerkbar. Versuche deswegen, auch beim Training im Becken immer mal wieder ohne Wenden zu schwimmen. Drehe dafür entweder zwei bis drei Meter vor der Wand um, oder schwimme im Kreis. Das geht aber nur, wenn es im Becken entsprechend leer ist.