Freitag, 11. Oktober 2024

Ironman Lanzarote: Dominanter Start-Ziel-Sieg für Anne Haug, Hentschel in den Top Ten

Anne Haug hat den Ironman Lanzarote mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Bei den Männern gewann der Belgier Kenneth Vandendriessche, Felix Hentschel landete als bester Deutscher auf Platz sieben.

Ironman Aufgrund eines Infekts musste Anne Haug ihren Saisoneinstieg auf den Ironman Lanzarote verschieben – mit Erfolg.

Saisoneinstieg geglückt: Anne Haug hat den Ironman Lanzarote in dominanter Manier für sich entschieden. Die 41-Jährige konnte sich bereits beim Schwimmen entscheidend absetzen und ihren Vorsprung im weiteren Rennverlauf auf mehr als 40 Minuten ausbauen. Bei den Männern hatte der Belgier Kenneth Vandendriessche seinen Sieg einer starken Aufholjagd beim Laufen zu verdanken. Zuvor war es im Männerfeld zu mehreren Führungswechseln gekommen.

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Haug in Führung aus dem Wasser

Bereits in der ersten Disziplin sorgte Anne Haug bei ihrem Saisoneinstieg für klare Verhältnisse. Zwei identische Runden galt es im Atlantik bei 19 Grad Wassertemperatur zu schwimmen, die erste davon brachte Haug in 26:20 Minuten hinter sich. Bereits 2:20 Minuten Vorsprung hatte sie zu diesem Zeitpunkt vor ihren Verfolgerinnen, angeführt von Vorjahressiegerin Lydia Dant aus Großbritannien. Nach 54:26 Minuten hatte Haug schließlich endgültig wieder festen Boden unter den Füßen und konnte ihren Vorsprung auf knapp fünf Minuten ausbauen. Hinter ihr verließ Lydia Dant als erste Verfolgerin die Wechselzone, gefolgt von Fiona Moriarty (IRL) und der Französin Jeanne Collonge.

Vorsprung wächst von fünf auf 20 Minuten

Auf dem Rad bestritt Haug weiterhin ein einsames Rennen, ihr Vorsprung zu den Verfolgerinnen änderte sich jedoch im ersten Viertel der Strecke nicht wesentlich. Im weiteren Verlauf fuhr sie jedoch Minute um Minute heraus und erreichte T2 nach 5:17:49 Stunden mit knapp 20 Minuten Vorsprung. Lydia Dant konnte ihre Position absichern und beendete das Radfahren als Zweite, gefolgt von Jeanne Collonge und, nach einer größeren Lücke, von der Britin Rosie Wild.

Klarer Sieg, Positionskämpfe dahinter

In ihrer Paradedisziplin ließ Anne Haug weiterhin nichts anbrennen. Bis Kilometer 15 hatte sie einen Vorsprung von fast einer halben Stunde herausgelaufen, bis kurz vor der Halbmarathonmarke vergrößerte sie ihn um weitere drei Minuten. Beim Kampf um Platz zwei und drei wurde es derweil noch spannend. Lydia Dant musste ihre Position kurz nach der Hälfte der Strecke an Jeanne Collonge abgeben, diese machte anschließend weiter Boden gut. An Anne Haug kam jedoch niemand ansatzweise heran. Die Ironman-Weltmeisterin von 2019 erreichte das Ziel nach einem Marathon in 2:49 Stunden und insgesamt 9:06:40 Stunden. Collonge konnte ihren zweiten Platz absichern und erreichte das Ziel nach 9:50:24 Stunden. Lydia Dant wurde Dritte (9:54:54 Stunden).

Michael Kalb vorn aus dem Wasser, Dreitz und Hentschel bei den Verfolgern

Bei den Männern war es der Spanier Mikel Ugarte Ramos, der gemeinsam mit Michael Kalb aus Deutschland in Führung nach 49:30 beziehungsweise 49:31 Minuten aus dem Wasser kam. Die fünfköpfige Verfolgergruppe wurde angeführt vom Niederländer Milan Brons und beendete das Schwimmen mit rund einer Minute Rückstand. Andreas Dreitz bildete nach 50:36 Minuten den Abschluss dieser Gruppe, Felix Hentschel befand sich nach dem Schwimmen an Position zwölf (+3:53 Minuten). Sowohl Dreitz als auch Hentschel konnten in der T1 jedoch mehrere Plätze gutmachen und stiegen als Fünfter und Achter aufs Rad.

Positionswechsel auf dem Rad, DNF für Dreitz

Das Feld sortierte sich in der zweiten Disziplin rasch. Bereits bis zur ersten Zeitmessung nach gut 26 Kilometern war Andreas Dreitz an Position zwei nach vorn gefahren, vor ihm nur der zu diesem Zeitpunkt führende Ben Goodfellow (GBR). Es formierte sich eine Gruppe aus vier Athleten, die im ersten Viertel der Radstrecke gemeinsame Sache machten: Andreas Dreitz zunächst an der Spitze sowie Mikel Ugarte Ramos, Milan Brons und Ben Goodfellow. Die drei Letztgenannten konnten sich bis Kilometer 65 absetzen, Dreitz verlor jedoch einige Plätze und war zu diesem Zeitpunkt an Position sieben unterwegs. Wie er später bei Instagram mitteilte, hatte eine Reifenpanne ihn ausgebremst. Zunächst sei er noch zuversichtlich gewesen, die verlorene Zeit wieder aufholen zu können, stattdessen sei er weiter zurückgefallen. Dreitz beendete das Rennen schließlich nach dem Radfahren.

Favorit steigt aus, Aufholjagd des Siegers

Diese erreichte der Däne Matthew Palmer als Erster, nachdem er sich beim Radfahren sukzessive nach vorn gearbeitet hatte. Mit 4:35:24 Stunden fuhr den mit Abstand schnellsten Split der Profis. Knapp vier Minuten später erreichte Norseman-Sieger Jon Breivold T2, es folgten Mikel Ugarte Ramos, Pim van Diemen (NED), Ben Goodfellow sowie der Spanier Jordi Montraveta Moya. Felix Hentschel beendete die zweite Disziplin da, wo er sie begonnen hatte: an Position acht. Beim Laufen wurden die Karten schnell neu gemischt. Breivold setzte sich alsbald an die Spitze, fiel jedoch bis Kilometer 15 wieder auf Platz fünf ab und beendete das Rennen aufgrund von Magenproblemen schließlich vorzeitig. Die Spanier Ramos und Moya hielten sich nun an den Positionen eins und zwei auf, von hinten drohte jedoch Ungemach in Person des Belgiers Kenneth Vandendriessche. Bis zur 32-Kilometer-Marke hatte dieser schließlich die Führung übernommen. Hentschel konnte ebenfalls mehrere Plätze gutmachen und sich zunächst stabil an fünfter Position halten. Vandendriessche vergrößerte seinen Vorsprung rasant, um sich den Sieg nicht mehr nehmen zu lassen. 1:45 Minuten trennten ihn fünf Kilometer vor dem Ziel von seinen spanischen Verfolgern. Nach 8:29:54 konnte Kenneth Vandendriessche schließlich als Erster das Zielband in den Händen halten und sich als diesjähriger Sieger des Ironman Lanzarote feiern lassen. Jordi Montraveta Moya sicherte sich Platz zwei (8:32:26 Stunden) und Mikel Ugarte Ramos komplettierte das Podium nach 8:36:39 Stunden. Felix Hentschel beendete das Rennen nach 8:49:23 Stunden als Siebter. Michael Kalb kam als 16. ins Ziel (9:13:33 Stunden).

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Anna Bruder
Anna Bruder
Anna Bruder wurde bei triathlon zur Redakteurin ausgebildet. Die Frankfurterin zog nach dem Studium der Sportwissenschaft für das Volontariat nach Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Nach vielen Jahren im Laufsport ist sie seit 2019 im Triathlon angekommen und hat 2023 beim Ironman Frankfurt ihre erste Langdistanz absolviert. Es war definitiv nicht die letzte.

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