Wer sich beim Radfahren im Wortsinn von Kopf bis Fuß stimmig kleiden will und dabei auf hohe Qualität aus ist, landet beinahe automatisch bei Scott. Denn kaum ein Hersteller, der das komplette Programm im Angebot hat, legt bei seinen Kollektionen derart viel Wert auf einen durchgehenden Style wie die Schweizer. Wir haben einen genauen Blick auf die diesjährige Supersonic-Kollektion geworfen und die Rennradprodukte mit dem markanten Design getestet.
Scott Centric+ Supersonic Edt. Helm
Ein Helm hat eine Kernaufgabe: Er soll den Kopf bei Stürzen schützen. Und das tut der „Centric+“ ganz sicher. Neben der Schutzwirkung, die jeder Helm, der in Deutschland verkauft wird, mitbringen muss, ist der Scott-Helm mit dem „MIPS Air Brain Protection System“ ausgestattet. Dies soll bewirken, dass bei einem Aufprall die Energie schonender verteilt wird. Damit ist das Thema Sicherheit wünschenswert abgedeckt und wir können zu den Dingen kommen, die ein guter Helm außerdem braucht. Gute Belüftung? Check. Komfortabler Sitz dank vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten? Jawohl! Anschmiegsames Gurtsystem? Hat er … Darüber soll auch die im Praxistest nicht einzuordnende Aerodynamik stimmen und das gilt auch für den Preis. Rund 200 Euro sind ein anständiger Preis für einen derart gut ausgestatteten Helm, der sich so bequem tragen lässt.
Scott Sport Shield Supersonic Edt. Brille
Die Brille ist aus unserer Sicht der heimliche Star der Supersonic-Kollektion. Designtechnisch ist sie ist eine Hommage an das Originalmodell aus dem Jahr 1989 und dabei bringt sie jede Menge moderne Features mit. Zum Beispiel die optimierte Helmintegration. Während es mitunter schwierig sein kann, Helme und Brillen verschiedener Hersteller zu finden, die zueinander passen, ist die Kombination aus Scott-Helm und -Brille perfekt aufeinander abgestimmt. So folgen die Formen der beiden Teile einander, ohne sich zu berühren. Perfekt! Die große, durchgehende Wechselscheibe bietet ein ungestörtes Sichtfeld und die Nasenauflage ist anpassbar. Dass die Brille umfassenden Windschutz bietet, überrascht nicht. Dies gilt jedoch für den Preis: 89,95 sind fast schon ein Schnäppchen für eine derart gut gemachte Brille.
Scott RC Pro Supersonic Edt. Trikot
Ein Trikot ist ein Trikot ist ein Trikot? Nicht wirklich. Zwar gibt es herstellerseitig nicht allzu viele Möglichkeiten, diesem Ausrüstungsgegenstand durchdachte Details zu verpassen, aber die wenigen Stellen, an denen sich die Designer austoben können, müssen sitzen. Und das ist Scott durchweg gelungen. Das schnelltrocknende „DryOxcell“-Material ist ultraleicht und anschmiegsam, was ein tolles Hautgefühl erzeugt. Der Sitz ist dank des 4-Wege-Stretchgewebes körpernah, aber nicht einengend. Die Größenangabe stimmt, was nicht bei allen Herstellern der Fall ist. Dafür, dass das Shirt nicht verrutscht, sorgen die durchdachten Bündchen. Am Arm hält der Ärmel durch die Stretcheigenschaften des doppelt gelegten Stoffs, am Körper durch einen etwa fünf Zentimeter breiten Streifen mit aufgebrachtem Silikon. Seitliche Mesheinsätze, die bis in die Achseln reichen, sorgen für Belüftung und Schweißtransport. Wer bei Hitze gern nicht ganz hochgeschlossen fährt, freut sich über den Reißverschluss mit „Semi-Autolock“, der an der gewünschten Stelle fixiert werden kann. Gut gefallen hat uns, dass die rechte der drei Rückentaschen eine zusätzliche wasserabweisende Kammer mit seitlichem Zugriff und Reißverschluss hat. Der perfekte Ort für das Notfallhandy, das weder Schweiß noch Niesel erreichen können. Preis: 99,95 Euro.
Scott RC Pro Supersonic Edt. Hose
Kräftige Oberschenkel? Kein Problem. Der rutschfeste Beinabschluss mit dem als feine Punkte aufgebrachten Silikon schneidet nicht ein. Insgesamt sitzt die Hose straff, aber sehr angenehm. Auch hier stimmt die Größe, wobei die Beine relativ lang sind. Die Träger rollen sich nicht zusammen und bleiben dank der am Rücken beginnenden Führung in der vorgesehenen Position. Ein Einsatz aus Mesh sorgt in der Rückenmitte, wo man zum Schwitzen neigt, für den Abtransport der Feuchtigkeit. Stoff und Polster erzeugen ein angenehmes Hautgefühl ohne Kratzen. Das Polster ist im besten Sinne unauffällig und nicht zu minimalistisch. Ein Standardmodell, wie es in dieser Preisklasse häufig zu finden ist. Preis: 119,95 Euro.
Scott Road RC SL Supersonic Edt. Schuh
Der limitierte „Road RC SL“ im Supersonic-Design passt zwar farblich perfekt in die Kollektion, sticht jedoch in einem Punkt mächtig heraus. Denn während die übrigen Stücke mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis punkten, sind rund 500 Euro für einen Rennradschuh derart viel Geld, dass die reine Funktionalität gar nicht so viel besser sein kann als bei einem serienmäßigen Schuh für die Hälfte der Kosten. Der Grund für den Preis sticht sofort ins Auge: Das Obermaterial namens „Carbitex“ besteht anteilig aus Carbon. Dadurch wird ein Teil des Obermaterials vollkommen Unnachgiebig, was in Kombination mit der extrem steifen Carbonsohle einen Schuh ergibt, den Sprinter aufgrund seiner Kraftübertragung lieben werden. Für das normale Training ist dieser Materialmix allerdings nicht nötig. Folglich muss man selbst entscheiden, ob man in diese Kraftübertragungsqualitäten investieren möchte. Fakt ist: Man bekommt mit dem Road RC SL einen hervorragenden Rennradschuh, der sich dank des zweifachen Boa-Systems wunderbar an den Fuß „fesseln“ lässt. Da die Seile der beiden Systeme entkoppelt sind, kann man dem Vorfuß einen anderen Halt geben als dem Spann. Dies werden Fahrer mit hohem Spann sehr zu schätzen wissen. Das unnachgiebige Carbitex wird durch eine sehr gut gepolsterte Zunge abgefedert, so dass es hier nicht zu Druck- oder Scheuerstellen kommt. Im Fersenbereich ist der Schuh recht hoch geschnitten. Hier gilt es auszuprobieren, ob einem diese Form passt. Insgesamt ordnet Scott den Schuh in die Kategorie „Racing Fit“ ein, was eine eher enge Passform bedeutet. Positiv ist die hochwertige Innensohle hervorzuheben, bei der sich das Maß der Fußgewölbeunterstützung mit drei verschiedenen Kletteinsätzen anpassen lässt. Preis: 499,95 Euro
Scott Performance Supersonic Edt. Crew Socken
„Wenn schon, denn schon!“, könnte man in Bezug auf dieses Ausrüstungsteil sagen. Das Sockengame gehört mittlerweile zum guten Ton und dem Grundsatz, dass Socken alle Farben haben dürfen, so lange sie weiß sind, folgen nur noch die wenigsten Athleten. Für 19,95 Euro gibt es von Scott farblich perfekt abgestimmte Socken mit angenehmer, nicht zu dicker Polsterung an der Ferse und im Zehenbereich. Das Material soll abriebfest und antibakteriell sein und der enge Sitz eine leichte Kompression bieten. Ob dies so ist, ließ sich im Test nicht nachvollziehen, doch in jedem Fall können wir bestätigen, dass sich die „Performance“-Socken sehr angenehm tragen lassen.