Freitag, 11. Oktober 2024

Deutsche Mixed-Team-Staffel gewinnt WM-Silber

Große Überraschung und eine phänomenale Leistung der deutschen Mixed-Team-Staffel bei der Weltmeisterschaft in Hamburg: Nach einem großartigen Start von Laura Lindemann, die in Führung liegend an Valentin Wernz übergab, behaupteten sich Wernz und Nina Eim in der großen Führungsgruppe mit anderen starken Nationen wie Frankreich, Australien, Belgien und Neuseeland, bevor Justus Nieschlag im großen Showdown mit einer mutigen Aktion und taktischen Meisterleistung gemeinsam mit Vincent Luis (FRA) ausreißen konnte und die Silbermedaille sicherte. 

Nachdem am Samstag in Hamburg die Einzelrennen in der WTS-Serie stattfanden, ging es einen Tag später bei den Weltmeisterschaften der Mixed-Team-Relay zur Sache. In dem Format absolvieren vier Athleten einer Nation jeweils einen Supersprint (300 Meter Schwimmen, 7 Kilometer Radfahren und 1,7 Kilometer Laufen).

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Bis zuletzt war unklar, wer von den vier starken deutschen Männern an den Start gehen sollte. Neben Laura Lindemann, Nina Eim und Justus Nieschlag bekam Valentin Wernz den Vorzug gegenüber Lasse Lührs und Jonas Schomburg. Bundestrainer Faris Al-Sultan begründete diese Entscheidung im Interview nach dem Rennen mit der Hoffnung, dass Wernz die 1,7 Kilometer zum Schluss am schnellsten laufen könne.

Lindemann startet rasant, Wernz und Eim vorn mit dabei

Laura Lindemann machte den Anfang der vier deutschen Starter und legte vor heimischem Publikum in Hamburg direkt einen rasanten Start hin. In Führung liegend kam sie nach 20:54 Minuten als erste Athletin mit einigen Sekunden Vorsprung in die Wechselzone und übergab an Valentin Wernz. Dieser fuhr wenige Minuten alleine an der Spitze, wurde nach rund zwei Kilometern allerdings von der ersten Verfolgergruppe mit Frankreich, Australien, Belgien, Kanada, Spanien und Neuseeland eingeholt. Beim Laufen verlor Wernz einige Sekunden auf die Führenden, was allerdings keinen Einfluss auf den Rennverlauf haben sollte. Denn Nina Eim schaffte es gemeinsam in der Gruppe die kleine Lücke zur Spitze wieder zu schließen. Beim Laufen war es schließlich Cassandre Beaugrand aus Frankreich, die eine kleine Führung von einigen Sekunden auf die anderen Nationen der ersten Gruppe herauslief. 

Nieschlag mit großartigem Finish

Nach dem Wechsel von Nina Eim auf Justus Nieschlag kam es nur einige Minuten später zum entscheidenden Moment: Nieschlag fasste sich ein Herz und schwamm die Lücke zum führenden Franzosen Vincent Luis als Einziger zu. Nach einem schnellen Wechsel der beiden bot sich die Gelegenheit, die Lücke von knapp zehn Sekunden mit einem aggressiven Radfahren auszubauen. Und genau das taten Nieschlag und Luis. Beide wechselten sich taktisch Klug auf den sieben Radkilometern ab und bauten die Führung sogar auf 20 Sekunden aus. Unter tosendem Jubel der deutschen Fans auf dem Hamburger Rathausmarkt ging Nieschlag nach einem schnellen Wechsel als Erster auf die Laufstrecke. Luis zog nach 400 Metern allerdings am Deutschen vorbei, der auf der zweiten Runde nicht mehr ganz folgen konnte. Von hinten drohte durch das mutige Radfahren von Luis und Nieschlag jedoch keine Gefahr mehr: Frankreich sicherte sich schließlich nach 1:20:18 Stunden erneut den Mixed-Team-Relay-WM-Titel. Vier Sekunden später kam das deutsche Team auf dem zweiten Platz ins Ziel, machte die Sensation somit perfekt und konnte mit der WM-Silbermedaille gleichzeitig wichtige Punkte für die Teamwertung im Hinblick auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio einfahren. Komplettiert wurde das Podium durch die Australier (1:20:43 Stunden).

Mixed-Team-Relay WM

LANDGESAMTSTARTER 1STARTER 2STARTER 3STARTER 4
1FRA01:20:1800:21:1400:18:5200:21:2100:18:52
2GER01:20:2200:20:5400:19:2100:21:1800:18:50
3AUS01:20:4300:21:0600:19:0500:21:2600:19:08
4NZL01:20:4600:21:1600:18:5400:21:2200:19:15
5CAN01:21:0800:21:1500:18:5700:21:2600:19:32
6ESP01:21:1300:21:0500:19:1100:21:2100:19:38
7BEL01:21:2000:21:0600:18:5900:21:2700:19:49
8NED01:21:5600:21:0200:19:2200:21:3000:20:03
9USA01:22:0700:21:0900:19:5900:20:5400:20:06
10GBR01:22:4700:21:5900:19:2000:21:3200:19:57

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Simon Müller
Simon Müller
Simon Müller ist selbst als ambitionierter Athlet unterwegs. 2022 wurde er Deutscher Meister auf der Kurzdistanz, 2019 qualifizierte sich bei seinem ersten Ironman in Mexiko mit einem AK-Sieg in 8:45 Stunden für den Ironman Hawaii. In seiner Brust schlägt neben dem Triathleten- auch ganz besonders ein Läuferherz. Simons Bestzeite über 10 Kilometer liegt bei unglaublichen 30:29 Minuten.

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