Die Erfolge sprechen für sich: Patrick Lange ist zweimaliger Ironman-Weltmeister, gewann zuletzt die Challenge Roth. Aber in seiner Karriere gab es auch Rückschläge, die den 35-Jährigen haben reifen lassen. Im Kurzinterview auf tri-mag.de spricht er über unvernünftige Entscheidungen, große Siege und den Unterschied zwischen dem Sportler und Privatmenschen Patrick Lange. Im Entweder-oder-Verhör bekennt der Hesse Farbe. Ihr könnt mitraten, wie Langes Antworten ausfallen.
Patrick Lange, eine sportliche Biographie als Buch steht bereits in den Startlöchern und soll im Februar 2022 erscheinen, welchen Titel bekäme der Film zu deiner Karriere?
Becoming Ironman.
Mit welcher deiner sportlichen Entscheidungen haderst du am meisten?
Beim Ironman Hawaii 2019 hätte ich vernünftiger sein und nicht krank an der Start gehen sollen. Und dennoch hat mich diese Entscheidung weiter gebracht und viel Positives in Gang gesetzt.
Ist dein Ehrgeiz größer als dein Talent?
Ja. Fragt doch mal Faris.
Was waren dein größter Sieg und deine schmerzhafteste Niederlage – und warum?
Die Erfolge auf Hawaii überstrahlen alles, wobei ich glaube, dass der 3. Platz im Jahr 2016 ein absoluter Schlüsselmoment und enorm wichtig für die darauffolgenden Siege war.
Am meisten geschmerzt hat Hawaii 2019.
Wo liegt Dein persönlicher Watt-Rekord?
Das kommt ganz auf die Zeit an. Aber insgesamt kann ich sagen, dass sich die Werte weiter nach oben entwickeln.
Wie viele Triathlonrennen hast du in deinem Leben bisher bestritten?
Ehrliche Antwort? Keine Ahnung. Wenn wir von circa 18 Jahren im Triathlon ausgehen und ich im Schnitt an sechs Wettkämpfen pro Jahr teilgenommen habe, komme ich rechnerisch auf 108 Triathlons.
Inwiefern unterscheidet sich der Privatmensch Patrick Lange vom Sportler Patrick Lange?
Der Privatmensch lebt gern einmal in den Tag hinein und lässt sich treiben, was sich der Sportler mit einem durchgetakteten Tagesablauf nicht erlauben kann. Der Sportler geht im Rennen auch gern mal mit dem Kopf durch die Wand, während der Privatmensch doch eher diplomatisch vorgeht.
Warum empfiehlst du anderen deine Biographie?
Sie zeigt, dass der Weg zum Erfolg eine wilde Achterbahnfahrt ist und man sich von Niederschlägen nicht unterkriegen lassen darf. Auch wenn es manchmal den Anschein haben mag, dass sich alles und jeder gegen seinen Traum stellt.
Auf was könntest du in deinem Leben nicht verzichten (außer Triathlon)?
Auf ein harmonisches Umfeld aus Familie, Freunden und Team.
Welche Bücher haben dich am meisten geprägt?
Andre Agassi – Open, Simon Sinek – Start With Why.
Wer darf Kritik an dir üben?
Jeder, wenn sie sachlich, auf Augenhöhe und mit einem grundsätzlichen Respekt mir gegenüber vorgetragen wird.
Wie äußert sich Erfolg für dich?
Man erreicht Ziele, für die man kämpfen musste.
Was würdest du selbst für viel Geld nicht tun?
Bungee springen…! Ihr wisst ja, der Rücken und so…
Welche zehn Songs stehen auf deiner Playlist ganz oben?
Devil Eyes – Hippie Sabotage
Right here, Right now – Fatboy Slim
Patrick Lange – Running Wolf
Remember the Name – Fort Minor
Erfolg ist kein Glück – Kontra K
Fearless – Lost Sky
Dangerous – Royale Deluxe
Morgen – Finn Kliemann
Bangarang – Skrillex
Death Bed – Powfu
Was würdest du mit der Erfahrung von heute deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?
Du bist auf dem richtigen Weg, lass dir nichts anderes einreden.